Landesbischof Gerhard Ulrich ermutigt zu Gottvertrauen
30. März 2017
In seiner Theaterpredigt in Neustrelitz ermutigte Gerhard Ulrich zu Gottvertrauen. In seiner Auslegung zu Hugo von Hofmannsthals Theaterstück „Jedermann” sagte er am Mittwochabend im Borwinheim, jeder Mensch solle Teil haben an der Fülle des ewigen Lebens, „wo alle bekommen, was sie wirklich brauchen: Friede und Gemeinschaft, Brot und Freiheit”.
In dem Stück erzähle der Katholik Hugo von Hofmannsthal von einem Jedermann, der im Angesicht des Todes neu verstehe, „was über Heil oder Unheil des Menschen entscheidet”, sagte Ulrich. Auch der Reformator Martin Luther habe erfahren, dass Gottes Gerechtigkeit keine strafende Instanz sei, sondern dass Gott die Menschen als seine geliebten Kinder ansieht.
Theaterstück ist Beitrag zum Reformationsjubiläum
Schauspieler hatten zu der Theaterpredigt Szenen aus dem Stück gespielt. Premiere hat die Inszenierung am Sonnabend (8. April, 19.30 Uhr) in der Stadtkirche Neustrelitz. Sie ist ein Beitrag der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017. Ab April wird der „Jedermann” in Neustrelitz und einigen umliegenden Kirchen zu erleben sein.
In dem 1911 uraufgeführten Stück beauftragt Gott den Tod, dem unbarmherzigen Jedermann dessen baldiges Sterben anzukündigen. Dieser führt ein Leben in Reichtum und ohne Gottvertrauen. Weder sein treuer Knecht noch seine Freunde noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten.
Theaterpredigt als theologischer Kommentar
Die Theaterpredigt versteht sich als theologischer Kommentar zu einer aktuellen Inszenierung. Das Theaterstück sei inhaltlicher Hintergrund, um über Lebensfragen, aktuelle Themen und Glaubenserfahrungen in den Dialog zu treten, hieß es. Das Gemeinschaftsprojekt von Künstlern und Kirchenleuten ermögliche neue Perspektiven auf Bibel und Glauben sowie auf Kunst und Theater.