Bewahrung der Schöpfung

Landesbischof: Oikocredit fördert menschenwürdige Kreditwirtschaft

Mit Mikrokrediten durch den Oikocredit-Partner UNICREICH in Guatemala können Frauen Keramik produzieren und auf dem lokalen Markt verkaufen. Die Kreditnehmerinnen sind in einer Kooperative organisiert und unterstützen sich gegenseitig.
Mit Mikrokrediten durch den Oikocredit-Partner UNICREICH in Guatemala können Frauen Keramik produzieren und auf dem lokalen Markt verkaufen. Die Kreditnehmerinnen sind in einer Kooperative organisiert und unterstützen sich gegenseitig. © 2014 Opmeer Reports

25. April 2016 von Simone Viere

Nach den Worten von Landesbischof Gerhard Ulrich zeigt die entwicklungspolitische Genossenschaft Oikocredit eindrucksvoll, wie eine nachhaltige und menschenwürdige Kreditversorgung funktionieren kann. Oikocredit fördere eine Wirtschaftsweise, "die mit der Bewahrung menschlichen Daseins und der Schöpfung vereinbar ist", so Ulrich.

Aufgabe von Christen sei nicht allein, einzelnen Menschen zu helfen, sondern auch ungerechte Strukturen der Weltwirtschaft zu verändern, sagte Ulrich am Sonnabend während der Mitgliederversammlung in Lübeck-Schlutup.

Kredite für Kleinstunternehmer

Oikocredit hat 2015 in ihrem Förderkreis Norddeutschland eine Anlagesumme von 34,4 Millionen Euro erreicht, eine Steigerung gegenüber 2014 um 11,5 Prozent. Das Kapital dient dazu, Kleinstunternehmer und Genossenschaften in Entwicklungsländern mit Krediten zu unterstützen.

Angelegt wird das Geld bei der internationalen Kreditgenossenschaft Oikocredit im niederländischen Amersfoort. Von dort geht es an mehr als 800 Partnerorganisationen in 36 Ländern.

2.045 norddeutsche Mitglieder hatten Ende 2015 Einlagen bei Oikocredit, 64 mehr als ein Jahr zuvor. Neben Privatpersonen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind auch Kirchengemeinden und Kirchenkreise beteiligt. Statistisch hat jedes Mitglied eine Einlage von rund 15.000 Euro.

Ulrich: Soziale Marktwirtschaft "die dem Menschen dient - hier und global"

Der Landesbischof warnte vor einem Freiheitsbegriff, der sich ablöst von der Verantwortung füreinander. Wichtige Lehren aus der Finanzkrise von 2008 seien schon weitgehend vergessen. "Da wird wieder ungeniert von den 'freien Kräften des Marktes' geredet, denen man getrost die Entwicklung überlassen solle." Notwendig sei eine soziale Marktwirtschaft, "die dem Menschen dient - hier und global".

Anleger können sich ab 200 Euro über einen der acht deutschen Förderkreise beteiligen. Die Dividende liegt in der Regel bei zwei Prozent.

Nach eigenen Angaben achtet Oikocredit darauf, dass das Kapital der Anlegerinnen und Anleger die größtmögliche soziale Wirkung erzielt. Bevorzugt werden Partnerorganisationen finanziert, die Arbeitsplätze und Einkommen für benachteiligte Menschen schaffen, genossenschaftlich organisiert sind und Frauen an Entscheidungen beteiligen.

 

Hintergrund

Die alternative Entwicklungsbank wurde am 4. November 1975 gegründet. Sie beschäftigt derzeit weltweit 260 Menschen. Unter dem Eindruck von Vietnamkrieg, Ölkrise und Apartheid verlangten politisch engagierte Kirchenmitglieder nach ethischen Anlagemöglichkeiten für Kirchengelder. Eine Arbeitsgruppe des Weltkirchenrates empfahl daraufhin die Gründung. Wohlhabendere Kirchen sollten Teile ihrer Rücklagen in eine Genossenschaft investieren, die Darlehen in Entwicklungsländern vergibt. 

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