Landesbischof Ulrich führt Dr. Martin Kumlehn als Rostocker Universitätsprediger ein
16. Dezember 2018
Rostock. Heute (16. Dezember) wurde in der Rostocker Klosterkirche ‚Zum Heiligen Kreuz‘ der neue Universitätsprediger Pastor Dr. Martin Kumlehn in einem feierlichen Gottesdienst von Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), eingeführt. Die Klosterkirche ‚Zum Heiligen Kreuz‘ ist zugleich Universitätskirche.
Martin Kumlehn wurde zum 1. Oktober 2018 von der Ersten Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) für drei Jahre zum Universitätsprediger berufen. Vor seiner Promotion im Jahr 1999 an der Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität-Bochum war er Pastor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers in Barum und Natendorf (Lüneburger Heide). 2007 habilitierte Martin Kumlehn an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema „Gott zur Sprache bringen“. Dort lehrt er auch als Privatdozent für Praktische Theologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kirchentheorie, Religion und Kultur, Homiletik, Religion in der Kita sowie Gartentherapie. Er ist zudem als Religionslehrer an der Werkstattschule in Rostock sowie als Redakteur der Reihe Predigtstudien tätig. Seit 2010 ist Martin Kumlehn Pastor in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Buchholz bei Rostock, wo er 2017 die KunstKirche Buchholz als Ort des Dialogs zwischen Kirche und Gegenwartskunst ins Leben gerufen hat (www.kirche-buchholz.de).
Landesbischof Gerhard Ulrich sagte in seiner Einführung: „Hören heißt auch wahrzunehmen, wo Gott gesucht wird an der Universität, wo die leise Stimme der Sehnsucht hörbar ist nach Trost, nach Frieden, nach Gerechtigkeit. Nach fundiertem Widerspruch und Widerstand. Wo die Sehnsucht der Bedrängten laut wird. Das ist die Aufgabe eines Universitätspredigers: Was ich dir ins Ohr gesagt habe, rufe von den Dächern! Das ist der Stadt Rostock, das ist der Universität wichtig: dass Räume des Hörens entstehen, Räume für die ganz andere Stimme, die oft quer liegt zu den Erfahrungen dieser Welt, die ansagt das scheinbar Unvernünftige – gerade jetzt im Advent.“
Ulrich weiter: „Lieber Martin Kumlehn, das ist Ihr Auftrag: Gott zur Sprache bringen, mitten im Leben der Menschen, im Dialog mit ihnen, im Hier und Jetzt. Weil die Rede von Gott Entscheidendes beizutragen hat zur Würde eines jeden Einzelnen, zur Selbstverwirklichung der eigenen Individualität.“
Seit 1841 werden in Rostock Universitätspredigten gehalten, zunächst an der Kirche St. Marien, seit 1899 in der alten Klosterkirche ‚Zum Heiligen Kreuz‘. Sie dient bis heute der Universität Rostock als Universitätskirche. Im Rostocker Universitätsgottesdienst ist es üblich, dass auch Hochschullehrer und -lehrerinnen anderer Fakultäten die Kanzel besteigen.