Neues Stück von Feridun Zaimoglu

Landesbischof Ulrich hält Theaterpredigt zu "Luther" in Kiel

Landesbischof Gerhard Ulrich hielt im April 2017 die Theaterpredigt zu Brechts „Leben des Galilei“ im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin.
Landesbischof Gerhard Ulrich hielt im April 2017 die Theaterpredigt zu Brechts „Leben des Galilei“ im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin.© Nordkirche/Stefan Döbler

18. September 2017 von Lena Modrow

„Luther“ kommt wieder auf die Bühne – und zwar als Stück von Autor Feridun Zaimoglu. Auch anlässlich des 500. Reformationsjubiläums hat der Kieler Bestsellerautor, Essayist und Dramatiker gemeinsam mit seinem Co-Autor Günter Senkel das historisch-religiöse Thema für die Inszenierung verarbeitet. Landesbischof Gerhard Ulrich wird am 10. Oktober (20 Uhr) dazu eine Theaterpredigt im Kieler Schauspielhaus halten.

Das Stück, das am 7. Oktober (20 Uhr) Premiere feiert, schließt thematisch an den Luther-Roman "Evangelio" von Zaimoglu an. Während der Roman die Bibelübersetzung Luthers auf der Wartburg 1522 ins Zentrum stellt, spielt das Stück 18 Jahre später in Wittenberg. Darin ist Luther ein verheirateter Familienvater, die Zeiten sind unruhig und aufgeheizt. Als ein sehr heißer Sommer zu Ernteverlust und Wasserknappheit führt, braucht man Schuldige, und es kommt zu einem Hexenprozess: Eine Frau und drei Männer werden grausam hingerichtet. "Drei bis vier Tage hat ihr Sterben gedauert", sagte Zaimoglu.

Landesbischof Ulrich: "Luther darf nicht als Heiliger verehrt werden"

Landesbischof Ulrich verwies darauf, dass die Hexenprozesse in ihrer absoluten Mehrzahl von weltlichen Gerichten nach Maßgabe des zeitgenössischen Strafrechts geführt wurden. Insgesamt habe aber damals der Glaube an den Teufel zu viel Unrecht geführt. Auch Luther habe als Kind seiner Zeit an den Teufel geglaubt. "Luther darf nicht als Heiliger verehrt werden", sagte der evangelische Theologe. "Schuld und Bruch gehört zu jeder Biografie."  Auch die Kirchen hätte sich damals schuldig gemacht, indem sie die Verfolgung sogenannter Hexen theologisch legitimierten.

Die Autoren Günter Senkel (v.l.) und Feridun Zaimoglu mit Landesbischof Gerhard Ulrich und dem Präsidenten des Landeskirchenamts Peter Unruh.
1© Silke Stöterau/Nordkirche

 Die Autoren Günter Senkel (v.l.) und Feridun Zaimoglu mit Landesbischof Gerhard Ulrich und dem Präsidenten des Landeskirchenamts Peter Unruh. (c) Silke Stöterau

Erste Theaterpredigt widmete sich Ibsens "Ein Volksfeind"

Ulrich wird im Rahmen der Kieler Reihe "Amtskultur" predigen, die 2013 vom Landeskirchenamt gestartet wurde. Die erste Kieler Theaterpredigt hielt Ulrich zu den "Zehn Geboten" des Autoren-Duos Zaimoglu und Senkel sowie des israelischen Theaterautors Shlomo Moskovitz im Jahr 2016. 350 Menschen kamen dafür ins Schauspielhaus. Seit fast zwei Jahren hält der Landesbischof Theaterpredigten. Im November 2015 setzte er sich im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin mit dem Schauspiel "Ein Volksfeind" des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen auseinander. Das Theater ist dem Landesbischof sehr nahe: Ulrich ist im Erstberuf ausgebildeter Schauspieler.

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