„Gott handelt und will, dass wir handeln“

Landesbischof Ulrich predigte bei Bundesgartenschau im Havelberger Dom

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Nordkirche / Sönke Dwenger

19. Juli 2015 von Maren Warnecke

Schwerin/Havelberg. Zu mehr Fantasie für den Frieden hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (19. Juli) im Dom St. Marien im sachsen-anhaltinischen Havelberg aufgefordert.

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  • <link file:3685>Predigt von Landesbischof Gerhard Ulrich zum Thema "Erkenntnis"

Schwerin/Havelberg (maw). Zu mehr Fantasie für den Frieden hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (19. Juli) im Dom St. Marien im sachsen-anhaltinischen Havelberg aufgefordert. In seiner Predigt über die biblische Sintflut-Geschichte erinnerte er daran, dass die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel bis heute für viele Menschen ein Zeichen der Suche nach umfassendem Frieden sei. Es gelte, sich nicht abbringen zu lassen von der mühsam erlangten biblischen Erkenntnis „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“. Diese ist 1948 in Amsterdam von der ersten ökumenischen Versammlung der Christenheit der neuen Zeit formuliert worden. „Dahinter können wir nicht mehr zurück“, unterstrich Ulrich.

Buchveröffentlichung mit BUGA-Predigten geplant

Im Rahmen der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion sprach Landesbischof Ulrich im Dom zu Havelberg zum Motto „Erkenntnis“ der bischöflichen Predigtreihe, zu der die Domgemeinde an zehn Sonntagen während der Bundesgartenschau einlädt. Dompfarrer Frank Städler: „Es geht uns dabei um innere Erkenntnisse, die Menschen gewinnen. Die Bibel bietet da viele Möglichkeiten.“ Nach Abschluss der Reihe sollen alle Predigten in einem Buch veröffentlicht werden.

In der biblischen Schilderung über die Sintflut und die Arche Noah im ersten Buch Mose sieht der Landesbischof auch ein Beispiel dafür, dass Menschen oft ihre Begrenztheit nicht erkennen wollen: „Der Mensch will alles haben, alles wissen. Er sagt sich los von Gott, will selber Herr über die Schöpfung sein. Das Chaos ist perfekt.“ Die Konsequenz folge in der Bibel auf dem Fuße: „Gott beschließt, seine eigene Schöpfung zu vernichten, weil der Mensch, dieses Spitzenerzeugnis göttlicher Schaffenskraft, mit sich selbst nicht klargekommen ist.“

Nur Noah bekomme die Möglichkeit, mit seiner Familie und ausgewählten Exemplaren aus der Tierwelt auf einem selbstgebauten Holzkahn, der Arche Noah, die Flut zu überleben. Ulrich: „Es ist wie eine Selbstbesinnung Gottes: Weder will er die Schöpfung sich selbst überlassen, noch will er neues Leben gestalten ohne uns. Nein. Er will Leben: mit uns.“

Der Landesbischof erinnerte jedoch auch an außer Kontrolle geratene Naturgewalten, an Krieg und Vernichtung durch Waffengewalt: „Dass es mit dieser Erde ein schlimmes Ende nehmen kann, ist keine weltfremde Furcht, sondern vorstellbare Realität.“

Noah wartet in der Arche auf das Ende der Sintflut und ein Zeichen Gottes für den Neuanfang. Zugleich schickt er zur Erkundung einen Raben und eine Taube aus. Landesbischof Ulrich sieht darin kein passives Erdulden, sondern aktive Gelassenheit: „Hoffnung setzt Kräfte frei, die nächsten Schritte zu tun.“ Die Entscheidung Gottes, nicht alles Leben zu beenden, verstehe sich nicht von selbst, sondern sei Zuspruch und Anspruch zugleich: „Gott handelt und will, dass wir handeln. Gottes Gedenken an Noah ist die Wendemarke für den Menschen, für alle Menschen.“

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