Gemeinden stellen am 18. März „Gerechtigkeit und Vielfalt“ in den Mittelpunkt

Landesbischof Ulrich: „Vielfalt trennt nicht, sondern verbindet“

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Marcelo Hernandez / Nordkirche
Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Sönke Dwenger/Nordkirche

05. März 2018 von Claudia Ebeling

Hamburg. Zahlreiche Kirchengemeinden in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) laden am 18. März, dem Sonntag Judika, zu Gottesdiensten zum Thema „Gerechtigkeit und Vielfalt“ ein. Bereits zum vierten Mal hat das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche gemeinsam mit Engagierten aus Kirchenkreisen sowie Expertinnen und Experten einen derartigen Themengottesdienst zu einem besonderen Aspekt von Recht und Gerechtigkeit anlässlich des Sonntag Judika initiiert. Das diesjährige Thema greift die in unserem Land entstandene Vielfalt auf und ermutigt dazu, ihr mit Offenheit, Toleranz und Respekt zu begegnen.

„So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.“ Dieses Bibelwort aus dem Epheserbrief zitiert Landesbischof Gerhard Ulrich anlässlich des diesjährigen Sonntags Judika und fügt hinzu: „Das ist ein wunderbares Bild gelebter Einheit in Vielfalt durch die Kraft des Evangeliums. Auf dem Grund der Apostel gebaut mit dem Eckstein Jesus Christus – dort werden wir eingefügt: wir Verschiedenen. Nicht einfach aneinandergelegt. Das würde nicht lange halten. Sondern: ‚ineinandergefügt‘. Das spiegelt sich in der Vielfalt unserer Kirche. Das befähigt uns, offen zuzugehen auf Christinnen und Christen, die Glaubenstraditionen haben, die für uns ganz neu sind. Es befähigt uns auch, offen zuzugehen auf Menschen mit einer anderen Religionszugehörigkeit. Diese Vielfalt vor unserer Haustür und in unseren Gemeinden ist natürlich eine Herausforderung. Aber das Evangelium befreit uns, das Gemeinsame zu suchen. Und bei aller Unterschiedlichkeit sind wir unserem Nächsten verbunden durch den Glauben an Christus. Vielfalt im Glauben trennt nicht. Sie verbindet und zeigt uns neue Möglichkeiten.“

Zum Thema „Gerechtigkeit und Vielfalt“ hat das Zentrum für Mission und Ökumene mit Expertinnen und Experten aus der interkulturellen Arbeit und der Ökumene ein Materialheft mit Hintergrundtexten, Predigtentwürfen, Liedern, Gebeten, Praxistipps und Links für Gemeinden erstellt. Auf der Website www.sonntag-judika.de sind weitere Informationen. „Die vielfältig gewordene Gesellschaft in Deutschland birgt eine große Chance für uns als Kirche. Vielfalt ist ein Wesensmerkmal unserer Kirche. Gemeinsam mit allen hier lebenden Menschen wollen wir unsere Gesellschaft gestalten und unsere Zukunft bauen. Dazu brauchen wir gerechte Teilhabe für alle, tragfähige Netzwerke, gemeinsame Visionen und Vertrauen“, erläuterte die zuständige Referentin im Zentrum für Mission und Ökumene, Anne Freudenberg. Die vor uns liegenden Entwicklungen seien Herausforderung und Bereicherung für unser Gemeindeleben zugleich.

Hintergrund: Sonntag Judika

Der Name „Judika“ entstammt der lateinischen Übersetzung des Eingangspsalms im Gottesdienst für den 5. Sonntag der Passionszeit, der mit den Worten „Gott, schaffe mir Recht!“ beginnt. Traditionell geht es in Gottesdiensten an diesem Sonntag darum, wie Christen ihr Leben an Gottes Handeln und Gebot ausrichten, sowie um Recht und Gerechtigkeit.

In Deutschland sind durch Zuwanderung mehr als 190 Staaten der Welt vertreten: Die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund kommt aus Europa, dahinter folgen Asien, Afrika und Amerika. Die Hälfte der Menschen, die zu uns gekommen sind, sind Christinnen und Christen, ein Drittel fühlt sich dem Islam zugehörig, andere sind Hindus, Buddhisten oder geben an, keiner Religion nahe zu stehen. In Großstädten wie Hamburg liegt der Anteil der Bevölkerung anderer Herkunft mit rund einem Drittel höher als in Flächenländern wie Schleswig-Holstein mit knapp 13 Prozent oder Mecklenburg-Vorpommern mit rund fünf Prozent.

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