Landeskirchliche Unterstützung für Schulstiftung der Nordkirche gesichert
09. Dezember 2016
Schwerin. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterstützt die Arbeit ihrer Schulstiftung langfristig. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Landeskirche und der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist heute (9. Dezember) in Schwerin unterzeichnet worden. Danach stellt die Landeskirche unbefristet jährlich einen festgelegten Anteil des erwarteten Kirchensteuernettoaufkommens bereit, für das Jahr 2017 rund 500.000 Euro.
Mit den Mitteln unterstützt die Nordkirche Fortbildungsmaßnahmen der Schulstiftung, die Einrichtung von Referendariatsplätzen zur Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen der Schulstiftung, professionelles Management in Leitung und Verwaltung, die Beratung evangelischer Schulträger, Gebäude- und Einrichtungserhaltung für Schulen und Horte sowie Öffentlichkeitsarbeit. In Trägerschaft der Schulstiftung der Nordkirche befinden sich derzeit 36 verschiedene Schulen und Schulformen sowie elf Horteinrichtungen an insgesamt 17 Standorten in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Evangelische Schulen bereichern Vielfalt, auf die Demokratie angewiesen ist
„Mir liegt eine gute Schulbildung junger Menschen am Herzen“, sagte Landesbischof Gerhard Ulrich anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Schwerin. „An den evangelischen Schulen wird Bildungsverantwortung auf der Basis christlicher Werte und Inhalte segensreich in die Tat umgesetzt. Mit Phantasie und Leidenschaft sorgen die Mitarbeitenden der Schulstiftung dafür, dass ihre Schulen kreative Lern- und Lebensorte sind, Erfahrungsräume für den evangelischen Geist der Wertschätzung. Davon zeugen die Freude der Kinder am Lernen ebenso wie die Begeisterung bei Lehrerinnen und Lehrern.“ Ulrich betonte: „Mit den evangelischen Schulen bereichern wir zugleich die Vielfalt der Schulkonzepte, auf die unsere lebendige Demokratie – ganz im Sinne des Grundgesetzes – angewiesen ist.“
Pastor Kai Gusek: „Nordkirche unterstützt evangelische Identität der Schulen“
Pastor Kai Gusek, Vorstandsvorsitzender und Pädagogisch-Theologischer Vorstand der Schulstiftung, hob bei der Unterzeichnung des Vertrages hervor: „Neben der Finanzierung der freien Schulen aus der Finanzhilfe des Landes und dem Schullastenausgleich der Kommunen sowie dem Schulgeld der Eltern ist die Unterstützung der Nordkirche besonders wichtig, um die evangelische Identität der Schulen nach innen und außen zu leben.“ Mit einem Teil der von der Nordkirche bereitgestellten Mittel solle auch künftig jungen Hochschulabsolventen die Möglichkeit geboten werden, ihre Ausbildung zur Lehrerin, zum Lehrer bei der Schulstiftung als Referendarin bzw. Referendar fortzusetzen. Zudem sollen religiös-ethische Fortbildungsangebote für Mitarbeitende an den evangelischen Schulen und Horten angeboten werden.
2.700 Schülerinnen und Schüler und 1.000 Hortkinder werden betreut
In den Schulen und Horteinrichtungen der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) betreuen rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa 2.700 Schülerinnen und Schüler sowie knapp 1.000 Hortkinder. Knapp 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler an den evangelischen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern gehören keiner Kirche an, sind durch ihren Schulbesuch dennoch intensiv im Kontakt mit biblischen Inhalten und dem christlichen Glauben.
Die Schulen der Schulstiftung werden aus der anteiligen staatlichen Personalkostenrefinanzierung bis zu 85 Prozent für Lehrerinnen und Lehrer, Eigenmitteln des Trägers, dem kommunalen Schullastenausgleich sowie Elternbeiträgen (Schulgeld) finanziert. Grundlage der Finanzierung der elf Horte der Schulstiftung bilden Landes- und Kreiszuschüsse, auf deren Grundlage das Hortentgelt regelmäßig festgelegt wird, das sich Eltern und Wohnortgemeinde teilen.
Die evangelische Schulstiftung wurde 1995 von der damaligen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs gegründet. Mit der Evangelischen Schule St. Marien nahm 1996 in Neubrandenburg die erste Einrichtung ihren Betrieb auf. Später traten auch die Pommersche Evangelische Kirche und die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche der Schulstiftung bei. Mit der Fusion der drei Landeskirchen 2012 übernahm die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) die Rechtsnachfolge. Die Schulstiftung unterstützt weiterhin Schulgründungsinitiativen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und versteht sich als Dienstleisterin auch für andere evangelische Schulen im Bereich der Nordkirche.
Gerhard Ulrich ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
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<link http: www.velkd.de>www.velkd.de