Präventionsgesetz, Personalentwicklung, Preisverleihungen

Landessynode beendete ihre 19. Tagung

03. März 2018 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Die 19. Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ging heute (3. März) in Lübeck-Travemünde zu Ende. Drei Tage lang hatten sich die Synodalen mit Kirchengesetzen, der Personalentwicklung bei Pastorinnen und Pastoren, mit der Jahresrechnung 2016 der Nordkirche und mehreren Berichten beschäftigt.

Präses Dr. Andreas Tietze: „Die Tagung der Landessynode hat mit dem Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierter Gewalt und der Diskussion über die künftige Pfarrstellenverteilung angesichts des Ruhestandseintritts der geburtenstarken Jahrgänge wichtige Meilensteine für die weitere Entwicklung der Nordkirche gesetzt. Ich bin dankbar für die konzentrierte und sachliche Debatte. Es kommt jetzt darauf an, diese Vorhaben weiter im Blick zu haben und mit Leben zu füllen. Während dieser Synodentagung wurden auch hervorragende Beispiele ehrenamtlichen Engagements in der Nordkirche geehrt. Von diesem Engagement in kirchlichen Arbeitsbereichen wie beispielsweise Integration und Kirchenmusik lebt die Kirche und profitiert die Gesellschaft.“

Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt

Mit dem von der Landessynode beschlossenen Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt ist die Nordkirche die erste Gliedkirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die rechtliche Standards gegen sexualisierte Gewalt auf diese Weise verankert hat. In einem weiteren Gesetz passten die Synodalen das seit 2015 geltende Pastorenvertretungsgesetz unter anderem praktischen Erfordernissen sowie Veränderungen in der Sozialgesetzgebung an.

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard berichtete unter dem Motto „Von Heimathäfen und Herbergen – Kirche und ‚Heimat‘ in unserer Zeit“ aus dem Sprengel Schleswig und Holstein über die jährlichen Landkirchenkonferenzen, die Arbeit in den evangelischen Kitas und Familienbildungsstätten sowie das Engagement von Kirchengemeinden für Zufluchtsuchende: „Von Heimathäfen und Herbergen zu erzählen, bedeutet, von Vielfalt, von einem lebendigen Reichtum der Gemeinden, der Dienste und Werke, der Kirchenkreise zu erzählen.“

Im Bericht des Präsidiums der Landessynode gab Präses Tietze auf der vorletzten Tagung dieser Synode einen umfassenden Bericht über die erste Legislaturperiode: „Wir haben gemeinsam vieles auf den Weg gebracht, was für das kirchliche Leben in der Nordkirche von grundlegender Bedeutung ist und bleiben wird.“ Diese erste Phase der Geschichte der 2012 gegründeten Nordkirche sei geprägt gewesen von Premieren und davon, „wie das Vorhaben, diese junge Nordkirche lebens- und zukunftsfähig zu machen und zu halten, umzusetzen sei“.

Nordkirche stellt sich auf demographische Veränderungen ein

Ein besonderer Schwerpunkt der Tagung war die Personal- und Stellenentwicklung der Pastorinnen und Pastoren. Am zweiten und dritten Tag der Beratungen diskutierten die Synodalen in Arbeitsgruppen und im Plenum eine Vorlage der Ersten Kirchenleitung unter der Überschrift „Perspektive 2030“. Darin geht es darum, wie sich die Nordkirche darauf einstellen kann, dass aufgrund der gesellschaftlichen demographischen Entwicklung die Zahl der Pastorinnen und Pastoren zwischen 2020 und 2030 von derzeit 1.700 um fast ein Drittel abnehmen wird. In diesem Zeitraum wird in der gesamten Gesellschaft die Generation der geburtenstarken Jahrgänge das Ruhestandsalter erreichen. Fast alle Berufsgruppen sind davon betroffen, auch in der Kirche. Die Synodalen diskutierten Grundsätze für ein voraussichtlich im Herbst der Landessynode zur Beratung vorliegendes Strukturanpassungsgesetz, um diese Veränderungen aktiv zu gestalten und die Verteilung des knapper werdenden Pfarrpersonals zu steuern.

In der Travemünder St.-Lorenz-Kirche feierten die Synodalen am Freitag einen Gottesdienst, in dem Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, predigte. Landesbischof Gerhard Ulrich verabschiedete die bisherige Direktorin des Rechnungsprüfungsamtes der Nordkirche, Ute Gaede, und führte ihren Nachfolger, Klaus Lachenmann, in seinen Dienst ein.

Am Abend fand unter dem Motto „ausgezeichnet!“ die Verleihung von vier Preisen der Nordkirche statt. Mit dem „Eine-Welt-Preis“, dem „Fundraising-Preis“, dem Initiativpreis der Landessynode „Der Nordstern“ und erstmals auch dem „Sing Me To Heaven“-Preis für Musikensembles wurden Projekte und Initiativen von ehren- und hauptamtlich Engagierten in der Nordkirche gewürdigt.

Am Sonnabend nahmen die Synodalen den Jahresabschluss 2016 der Landeskirche zur Kenntnis und erteilten der Kirchenleitung und dem Landeskirchenamt für die Haushalts-, Kassen- und Wirtschaftsführung sowie für die Rechnungslegung des Rechnungsjahres 2016 Entlastung. Bischof Abromeit berichtete über den Ausbau des „Campus Ratzeburg“ zum landeskirchlichen Aus- und Fortbildungszentrum und zu einem modernen Tagungs- und Beherbergungsort zu entwickeln.

Die nächste Tagung der Landessynode findet im September 2018 statt und wird sich unter anderem dem Schwerpunkt „Ehrenamt und Engagementförderung“ widmen.

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