Einheitliche Regelung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften im Mittelpunkt

Landessynode tagt ab morgen in Lübeck-Travemünde

28. September 2016 von

Kiel/Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird vom 29. September bis zum 1. Oktober in Lübeck-Travemünde tagen. Im Mittelpunkt stehen neben mehreren Kirchengesetzen die Diskussion und Beschlussfassung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften (Donnerstag ab 15 Uhr) und das Thema „Kirche des gerechten Friedens werden“ (Freitag ab 9.50).

Präses Dr. Andreas Tietze: „Jede der Synodentagungen dieser Legislaturperiode ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Nordkirche. Wir schaffen einheitliche und verbindliche Regelungen, die der Einheit und Einmütigkeit untereinander dienen. Mit dem Kirchengesetz zur Segnung von Menschen in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geschieht dies in verantwortungsvoll theologischer Weise. Auch an dieser Stelle wird eine Weite, die das Evangelium selbst eröffnet, erfahrbar und von der Nordkirche mutig beschritten.“ Ein Meilenstein werde diese Tagung auch deshalb sein, „weil wir dem Thema ‚Frieden‘, dem zentralen und dringlichsten Thema unserer Tage, den nötigen Raum verschaffen“, so der Präses der Landessynode.

Präses Tietze: „Frieden als dringlichstes Thema unserer Tage Raum verschaffen”

Am Donnerstag (Beginn 10 Uhr) werden sich die 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg zunächst mit verschiedenen Kirchengesetzen befassen. Ab 15 Uhr wird Landesbischof Gerhard Ulrich für die Erste Kirchenleitung der Nordkirche eine Erklärung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften abgeben – künftig sollen auch diese Segnungen offizielle kirchliche Amtshandlungen sein, wie Traugottesdienste für Mann und Frau. Die neuen Amtshandlungen sollen auch in die Kirchenbücher eingetragen werden, so die Landessynode dem Vorschlag der Ersten Kirchenleitung zustimmt.

Am Freitag (30. September) befasst sich die Landesynode dann mit dem Schwerpunktthema „Kirche des gerechten Friedens werden“. Der Friedenstheologe Professor Fernando Enns wird den Synodalen ab 9.50 Uhr über den Stand der Debatte um die Friedensethik in der Ökumene berichten. Enns ist Leiter der Arbeitsstelle „Theologie der Friedenskirchen“ an der Universität Hamburg und Professor für Theologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Vrije Universiteit Amsterdam in den Niederlanden. Anschließend wird in 14 Gruppen über verschiedene Aspekte diskutiert, u.a. über die ethische Problematik von Waffenexporten, Pazifismus als Grundhaltung und Frieden durch gerechte Wirtschaft.

Propst Bohl: „Den Blick öffnen für die weltweite Gemeinschaft der Christenmenschen”

„Es gibt ein sehr großes Interesse der Synodalen an den verschiedenen Facetten des Themas“, so Propst Matthias Bohl (Hamburg),  Vorsitzender des Ausschusses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. „Die Eskalation von kriegerischer und terroristischer Gewalt macht uns oft sprachlos. Mit der Arbeit an diesem Schwerpunktthema wollen wir auch Worte finden und den Blick öffnen für die weltweite Gemeinschaft der Christenmenschen.“ Um 20 Uhr beginnt ein Gottesdienst in der St.-Lorenz-Kirche – es predigt Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck).

Am Sonnabend (1.Oktober) wird die Tagung der Landessynode u.a. mit den zweiten Lesungen der Kirchengesetze fortgesetzt. Nach einer Bilanz der Ersten Kirchenleitung zur Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ (15 Uhr) soll die Synodentagung um 16 Uhr enden.

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