Hafenstraße 96

Lübeck erinnert an Brand der Flüchtlingsunterkunft

Die Trauer dauert an: Vor 25 Jahren kamen zehn Menschen beim Brand der Lübecker Flüchtlingsunterkunft ums Leben. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt.
Die Trauer dauert an: Vor 25 Jahren kamen zehn Menschen beim Brand der Lübecker Flüchtlingsunterkunft ums Leben. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt. © iStock

14. Januar 2021

In Lübeck wird mit mehreren Aktionen an den Brand der Flüchtlingsunterkunft Hafenstraße erinnert, bei dem vor 25 Jahren drei Erwachsene sowie sieben Kinder und Jugendliche starben. Die Hintergründe der Katastrophe sind bis heute ungeklärt.

Der Brand ereignete sich in der Nacht auf den 18. Januar 1996 in der Flüchtlingsunterkunft Hafenstraße. Er forderte zehn Todesopfer und 38 Verletzte. Die Polizei nimmt Brandstiftung an, verurteilt wurde dafür jedoch niemand. 

Licht und Demo als Mahnung

Die Gedenkaktionen der Initiative Hafenstraße96 umfasst etwa eine Demonstration auf dem Lübecker Rathausmart am Samstag (16. Januar) um 14 Uhr. Sie erinnert an die Opfer und fordert die Aufklärung der Brandstiftung. Zudem wird es am Sonntag ab 18 Uhr für 24 Stunden  eine Lichtinstallation geben, bei der das ehemalige Asylbewerberheim mittels Beamer auf die Fassade der benachbarten Firma Brüggen projiziert wird.   

An der Gedenkfeier mit Kranzniederlegung wird am Montag, 18. Januar, Bürgermeister Jan Lindenau teilnehmen. Sie findet um 18 Uhr am Gedenkort Hafenstraße, Ecke Konstinstraße, statt. Zwei Gedenkkonzerte wurde aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage verschoben. 

Welche Rolle spielten Neonazis?

Die Initiative Hafenstraße96 hat ebenso eine Online-Petition ins Leben gerufen, die eine Aufklärung der Brandursache zum Ziel hat. Der Schleswig-Holsteinische Landtag müsse einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einrichten und in die Untersuchungen ein rassistisches Tatmotiv einbeziehen, wird darin gefordert. Ebenso wird es eine Online-Diskussion mit rechtsexperten zu diesem Thema geben. 

Die Staatsanwaltschaft Lübeck habe seinerzeit ein solches Tatmotiv nicht weiterverfolgt, obwohl es Geständnisse der Neonazis gegeben habe. Verdächtigt werden bis heute vier junge Männer aus der rechtsextremen Szene, die in der Nähe des Tatorts gesehen wurden und Brandspuren aufwiesen.

Aufrüttelnde Diskussion

Die Opfer der Brandkatastrophe stammen aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon. Die jüngsten Bewohner des Hauses waren in Deutschland geboren. Der Brand hatte eine Diskussion über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland eröffnet. Das frühere Asylbewerberheim wurde im Dezember 1997 abgerissen. In der Nähe der ehemaligen Brandruine steht ein Gedenkstein. 

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