Historischer Fund

Luther-Erstausgaben in Kieler Universitätsbibliothek entdeckt

Rechtzeitig zum Reformationsjubiläum 2017 hat die Kieler Uni-Bibliothek ihre Bestände durchsucht. Zum Vorschein kamen wenig beachtete Luther-Erstausgaben und frühe Lutherdrucke. Zum Jubiläum sollen sie erstmals ausgestellt werden.
Rechtzeitig zum Reformationsjubiläum 2017 hat die Kieler Uni-Bibliothek ihre Bestände durchsucht. Zum Vorschein kamen wenig beachtete Luther-Erstausgaben und frühe Lutherdrucke. Zum Jubiläum sollen sie erstmals ausgestellt werden. © epd-Bild, Hartmut Schulz

02. August 2016 von Maren Warnecke

Eine Leihgabe für die geplante Luther-Ausstellung der Kollegen an der Greifswalder Universität sollte es sein - für Klára Erdei eine klare Sache. Die Leiterin des Altbestandes der Christian-Albrechts-Universität Kiel machte sich auf die Suche im Magazin der Bibliothek. Doch hinter oft erneuerten Einbänden wartete eine handfeste Überraschung: Erdei fand einen Schatz aus historisch wertvollen Luther-Erstausgaben und frühen Lutherdrucken.

Unter den 124 verzeichneten Titeln befindet sich ein Original-Exemplar des 1522 erschienenen September-Testaments Martin Luthers (1483-1546). Es ist die erste Ausgabe von Luthers deutscher Übersetzung des Neuen Testaments der Bibel. Der Reformator vollendete das Werk noch auf der Wartburg, wo er sich 1521/22 unter dem falschen Namen "Junker Jörg" versteckte.

Original September-Testament Martin Luthers verbarg sich hinter Schutzkarton

Drei Jahre später erschien das Neue Testament in einer niederdeutschen Ausgabe, die ebenfalls in der Uni-Bibliothek gefunden wurde. Der Ledereinband ist noch das Original von 1525. Auch bei anderen Werken verbirgt sich hinter den Schutzkartons der Original-Einband.

Auch die berühmten 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 an der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben soll, haben ihre Spuren in der Kieler Universität hinterlassen: vier Blätter fand Klára Erdei bei ihrer unverhofften Schatzsuche. In diesen Thesen prangerte Luther Missstände in der damaligen Kirche an.

Spurensuche nach Herkunft der wertvollen Luther-Werke dauert an

Unklar ist in den meisten Fällen immer noch, wie die historisch wertvollen Werke in die Kieler Bibliothek gelangten. Einige der Bücher stammen aus einem Nachlass des US-amerikanischen Büchersammlers William Jackson, der 1934 versteigert wurde. Das fand Klára Erdei gemeinsam mit Johannes Schilling, Präsident der Luthergesellschaft und Theologie-Professor in Kiel, heraus. Sie werden die Suche nach der Herkunft der Bücher fortsetzen.

Doch eines steht für Johannes Schilling fest: die Luther-Schätze werden im Reformationsjahr 2017 ausgestellt, und zwar in Kiel. Im November 2017, dem Geburtsmonat des Reformators, soll die Ausstellung in der Universitätsbibliothek eröffnet werden.

Info

Lesen Sie dazu auch das Dossier <link https: nordkirche.de nachrichten detail lutherstadt-eisenach-viel-arbeit-fuer-den-verbannten-auf-der-wartburg.html>Lutherstadt Eisenach: Viel Arbeit für den Verbannten auf der Wartburg.

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