Ausstellung zum Reformationsjubiläum

"Luther wollte kein Heiliger sein"

Peter Heymans, Croy-Teppich (Ausschnitt), 1554, Dauerleihgabe Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pommersches Landesmuseum Greifswald
Peter Heymans, Croy-Teppich (Ausschnitt), 1554, Dauerleihgabe Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pommersches Landesmuseum Greifswald© Pommersches Landesmuseum

16. Mai 2017 von Klaus Merhof, Nicole Kiesewetter, Lena Modrow

Gemälde, Alltagsgegenstände, Schriften - 137 "hochkarätige Originale", so sagt Museumsdirektor Uwe Schröder werden nun bei "Luthers Norden" im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald gezeigt. Zu sehen sind bei der Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum beispielsweise acht Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, darunter seine Portraits von Martin Luther und Philipp Melanchthon.

Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Nordkirche und dem Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein erarbeitet und wird bis zum 3. September in Greifswald gezeigt. Im Anschluss soll sie nach Gottorf weiterwandern. Sichtbar und erlebbar gemacht werden die Wege, Personen und entscheidenden Stationen der Ausbreitung und Festigung des neuen Glaubens im Norden: in Dänemark, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Pommern.

Für Kinder und Jugendliche kostenlos

Dazu begleiten unter anderem Filme, Animationen und Hörstationen die originalen Exponate. Durch den Einsatz neuer Medien soll gezielt auch junges Publikum für die Schau begeistert werden, so Museumsdirektor Schröder weiter. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können die Ausstellung kostenlos besuchen. Die Bürgerstiftung Vorpommern übernimmt die Eintrittskosten.

Luthers Ideen entwickelten eine besondere Dynamik

Anlass für das Reformationsjubiläum ist der Thesenanschlag von Martin Luther vom 31. Oktober 1517 an die Wittenberger Schlosskirche. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der Reformation und somit als weltweite Geburtsstunde des Protestantismus. Auch wenn Luther selbst sich nie im Norden aufgehalten habe, entwickelten seine Ideen dort eine besondere Dynamik, so Uta Kuhl vom Landesmuseum Schloss Gottorf.

Die kulturellen Wirkungen der Reformation

Fast alle Gebiete im Norden und rings um die Ostsee schlossen sich der Reformation an. Damit sei dort das bis heute größte lutherisch geschlossene Gebiet Europas entstanden - laut Kuhl "eine Tatsache, die manche der aktuellen Reformations-Ausstellungen leicht übersehen". Die Ausstellung widme sich vor allem auch den kulturellen Wirkungen der Reformation, so Kuhl weiter. So sei die evangelische Romantik eine unmittelbare kulturgeschichtliche Folge, ablesbar unter anderem in den Gemälden von Caspar David Friedrich ("Ruine Eldena im Riesengebirge") und Philipp Otto Runge ("Petrus auf dem Meer").

Rosenstock: "Wir müssen zu Martin Luther zurückkehren"

Für den Greifswalder Theologen Roland Rosenstock, der die medialen Installationen der Ausstellung fachlich begleitet hat, liegt der Schwerpunkt darauf, die Bedeutung der Reformation für die Gegenwart zu verdeutlichen. Dazu gehöre auch, die nationalprotestantische Interpretation Luthers aus dem 19. Jahrhundert zu überwinden. "Man hat Luther zu einem Heiligen gemacht, das hat er nicht gewollt. Wir müssen zu Martin Luther zurückkehren".

 

Wann ist die Ausstellung geöffnet?

Die Ausstellung ist bis zum 3. September dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen im Pommerschen Landesmuseum (Rakower Straße 9, 17489 Greifswald).

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