Pastorin Nora Steen und Pastorin Dr. Nina Heinsohn leiten künftig die Theologische Kammer im Landeskirchenamt der Nordkirche. Beide wollen ihr Amt als eine Doppelspitze ausüben. Sie sind davon überzeugt, dass es auch in der Kirche alternative Leitungsmodelle geben kann und wollen mit ihrem gemeinsamen Vorsitz ein Zeichen setzen.
Nora Steen wurde zur Vorsitzenden und Dr. Nina Heinsohn zu ihrer Stellvertreterin gewählt. Sie treten die Nachfolge von Pastorin Anne Gidion, die als Bevollmächtigte des Rates der EKD nach Berlin gegangen ist, und Propst Dr. Tobias Woydack an.
Stellungnahmen und theologische Gutachten
Die Theologische Kammer unterstützt die Landessynode, die Kirchenleitung sowie Bischöfinnen und Bischöfe durch theologische Stellungnahmen zur Vorbereitung wesentlicher Entscheidungen und durch theologische Gutachten. Sie besteht aus 19 Mitgliedern.
Was haben sich die beiden Vorsitzenden für ihre Amtszeit vorgenommen und wer sind die beiden Pastorinnen eigentlich? Hier stellen wir Ihnen Nora Steen und Nina Heinsohn vor und haben ihnen einige Fragen stellt:
Nora Steen: Schwerpunkt Bildungsarbeit im ländlichen Raum
Pastorin Nora Steen leitet seit 2018 das Christian Jensen Kolleg in Breklum. Sie ist zuständig für das Akademiebündnis Schleswig-Holstein und verantwortet die Bildungsarbeit auf dem Breklumer Campus, die von Referent:innen des Zentrums für Mission und Ökumene und der Evangelischen Akademie der Nordkirche geleistet wird. Sie ist regelmäßig Sprecherin von Morgenandachten bei NDR Info und NDR Kultur.
Wir brauchen einen Diskurs darüber, was zu unserem Kernauftrag gehört und was nicht.
In einem Satz: Was ist eigentlich die Theologische Kammer?
Die Theologische Kammer ist der theologische „Think Tank“ für die Landessynode. Wir bedenken theologische Grundsatzfragen, die hinter allen Entscheidungen stehen, die uns in der Synode und in der sonstigen kirchlichen Arbeit bewegen.
Welche theologischen Debatten müssen dringend geführt werden?
Wir müssen dringend grundlegend über das christliche Profil unserer Arbeit in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Nordkirche sprechen. Wir brauchen einen Diskurs darüber, was zu unserem Kernauftrag gehört und was nicht.
Wo fehlen aktuell theologische Impulse und Stellungnahmen?
Wir nehmen in der Gesellschaft immer stärker die Forderung war, dass sich Kirche klarer positioniert und auch mal klare Kante zeigt. Die Stellung der Kirche verändert sich ja momentan drastisch und das kann durchaus dazu ermutigen, zu einer klareren eigenen Haltung zu finden, die sich ja viele Menschen auch wünschen.
Wo und wie sollen die Menschen in unserer Kirche mit theologischen Impulsen erreicht werden? Warum brauchen sie das?
Im Kern geht es in der Kammer immer um die Frage: Wieso tun wir, was wir tun? Und wieso als Kirche? Was unterscheidet uns beispielsweise von anderen Sozialträgern? Wie wird deutlich, dass beispielsweise eine evangelische Kita ein anderes Profil hat als eine kommunale Kita?
Welcher theologische Impuls war in letzter Zeit besonders wichtig und nötig?
Auf der EKD-Synode gab es einen durchaus konträren aber insgesamt weiterführenden Austausch zum Frieden. Wie sollte sich evangelische Kirche positionieren und wo sollte sie sich raushalten?
Ich glaube, wir brauchen mehr solche offenen Diskussionsräume, in denen auch konträre Meinungen ausgesprochen und nebeneinander stehen bleiben können. Denn die evangelische Kirche lebt aus der Freiheit. Und das bedeutet, dass es im Spektrum der theologischen Meinungen eine Vielfalt geben kann und sogar sollte.
Nina Heinsohn: Entwicklung neuer Kanäle zu den Menschen
Dr. Nina Heinsohn ist Pastorin im Pfarrsprengel Alsterbund-Süd im Kirchenkreis Hamburg-Ost, assoziierte Pastorin der Ritualagentur st. moment und Mitglied im Netzwerk Nachwuchsförderung der Nordkirche. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. digitale Kirche, neue Gottesdienstformen und Öffentlichkeitsarbeit. So verfasst sie etwa Lesepredigten für die VELKD oder Essays für die Beilage „Himmel & Elbe“ des Hamburger Abendblatts.
In allen Entscheidungen darüber, wie Kirche gestaltet wird, steckt Theologie drin: ein Gottesbild, ein Menschenbild, ein Kirchenbild und noch viel mehr; daher werden alle wichtigen Entscheidungen der Nordkirche theologisch unter die Lupe genommen, und daran ist die Kammer maßgeblich beteiligt.
Welche theologischen Debatten müssen dringend geführt werden?
Der Kirche steht ein gravierender Wandel bevor. Diese großen Veränderungen theologisch zu reflektieren und zu ihnen zu ermutigen, halte ich für eine Hauptaufgabe. Das Thema „Zukunft“ steht damit im Zentrum.
Außerdem hat der letzte Studientag der Kammer „Uni meets Kirche“ mit dem Titel #gefährdetedemokratie eine Herausforderung benannt, die bleiben wird.
Wo fehlen aktuell theologische Impulse und Stellungnahmen?
Mir geht es hier um Medien und Reichweite für die aktuellen theologischen Impulse. Die Medien und Sprache der nachwachsenden Generationen im Blick zu behalten, halte ich dabei für die Zukunft der Nordkirche sehr wichtig.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Sprache und Form von Stellungnahmen Personengruppen den Zugang verschließen. An der orientierenden und inspirierenden Kraft theologischer Impulse möchte ich jedoch möglichst viele Personengruppen und Generationen Anteil haben lassen und unsere Beiträge daraufhin selbstkritisch betrachten.
Wo und wie sollen die Menschen in unserer Kirche mit theologischen Impulsen erreicht werden? Warum brauchen sie das?
Der christliche Glaube möchte glaubwürdig sein. Dazu braucht es persönliche Erfahrungen mit dem Glauben. Zugleich braucht es dafür ein Nachdenken, das den Erfahrungen Sprache schenkt und dem Verstand Futter.
Dieses Nachdenken ist Aufgabe der Theologischen Kammer, wenn es um die Gestaltung von kirchlichem Leben in der Nordkirche geht. Die Wege, Menschen mit diesen Impulsen zu erreichen, werden analog und zunehmend digital sein.
Welcher theologische Impuls war in letzter Zeit besonders wichtig und nötig?
Die Auseinandersetzung mit friedensethischen Fragen, die aktuell auf verschiedenen synodalen Ebenen erfolgt, beeindruckt mich: Wenn unterschiedliche Perspektiven Gehör finden, wirklicher Dialog stattfindet und eine existenzielle Beschäftigung mit Themen gelingt, gelingt für mich Kirche.
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
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