Personalie

Neuer Pop-Kantor der Nordkirche: Gottes Lob mit Jazz und Hip-Hop

Jan Simowitsch ist neuer Popkantor der Nordkirche
Jan Simowitsch ist neuer Popkantor der Nordkirche© epd, Thomas Morell

29. Februar 2016 von Simone Viere

Wenn es nach Jan Simowitsch ginge, wäre in den evangelischen Gottesdiensten öfter Jazz, Hip-Hop, Soul oder Pop zu hören. "Das musikalische Dach der Kirche könnte noch größer werden", sagt der 35-jährige Musiker. Simowitsch ist neuer Pop-Kantor der evangelischen Nordkirche. Zu seinen Aufgaben zählen Fortbildungen und Workshops für Kirchenmusiker der Popularmusik. Am Dienstag (1. März) tritt er sein neues Amt an.

Seine Erfahrungen hat Simowitsch in Bad Segeberg gesammelt, wo er bereits seit elf Jahren Pop-Kantor ist. Zahlreiche Bands und Gitarren-Gruppen hat er begleitet und sogar eine Ska-Band aufgebaut. Der Weg sei zum Teil sehr mühsam. "Es braucht Qualität und ein Ernstnehmen." Zielgruppe sind meist jüngere Menschen, die von den herkömmlichen Angeboten der Gemeinden nur selten erreicht werden.

"Musik darf nicht Beiwerk sein"

Für Jan Simowitsch gibt es keine Musikrichtung, die sich nicht für den Ausdruck des christlichen Glaubens eignet. HipHop könne Menschen genauso christlich bewegen wie barocke Orgelmusik, sagt er. Sogar christlichen Heavy Metal habe er erlebt. Rap sei in Kirchenräumen allerdings selten. Musik würde einen Gottesdienst nachhaltig prägen. Simowitsch: "Sie darf nicht Beiwerk sein." Die Kirche hinke der aktuellen Musikbewegung rund 20 Jahre hinterher.

Simowitsch ist auch Komponist

Er wolle nicht die traditionelle Kirchenmusik aus den Gotteshäusern verbannen, stellt er klar. Der gebürtige Rostocker hat an der dortigen Musikhochschule sein Studium mit dem Hauptfach Klavier abgeschlossen. Darüber hinaus komponiert er gern. Sein Oratorium "Die letzte Flut" wird am 18. März mit Gospelchor und Sinfonieorchester in der Segeberger Marienkirche uraufgeführt. Schirmherr ist Bischof Gothart Magaard (Schleswig).

Simowitsch tritt ein schweres Erbe an. Er ist Nachfolger von Hartmut Naumann, der seit 1993 den Kirchen-Pop aufgebaut hat und zum Jahresanfang Professor für Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford wurde. Ausgebildet werden bei ihm größtenteils C-Musiker, die im Nebenamt als Musiker in den Gemeinden tätig sind. Am Nordkolleg in Rendsburg wird aber auch ein Studium für B-Musiker angeboten.

Traum von einer eigenen Kirche für Popularmusik

Sein Traum wäre, dass die Popularmusik für ihre Konzerte eine eigene Kirche bekommt. Statt Kirchen zu schließen, sollten für sie neue Perspektiven entwickelt werden. Viele Kirchen hätten eine gute Akustik, meist aber fehlten ihnen eine gute Verstärkeranlage und professionelle Beleuchtung.

So breit wie sein Arbeitsfeld ist auch sein persönlicher Musikgeschmack. Er hört gern alte klassische Vokalmusik und Werke von Schostakowitsch, Schumann und Mahler. Neben Soul, Jazz und Funk schätzt er auch Pop, "wenn er gut gemacht ist". Sein aktueller Tipp ist Jan Delay und die Independent-Gruppe Notwist. 

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