Neuer Studien-Koran soll Verständigung von Muslimen und Christen fördern
15. April 2016
Ein neuer Studien-Koran soll Christen an das Heilige Buch des Islam heranführen und den interreligiösen Dialog fördern. Der Hamburger Theologie-Professor Werner Kahl hat heute den ersten Band in Hamburg vorgestellt.
Das Werk solle Interessierte dabei unterstützen, die frühmekkanischen Suren des Propheten Mohammed in ihrem historischen Umfeld zu begreifen, sagte Kahl in der Hamburger Missionsakademie. Ergänzt wird die Übersetzung von dem arabischen Ur-Text in lateinischer Schrift.
Mohammeds frühmekkanische Suren im historischen Umfeld verstehen
Im Zentrum stehen die 43 Suren, die in das frühe Wirken Mohammeds zwischen den Jahren 610 und 615 datiert werden. Das Hören der rezitierten Koran-Suren habe für Muslime eine sehr hohe Bedeutung, betonte Kahl. Der Studien-Koran könne helfen, die Poesie des Textes zumindest zu erahnen. Besonderes Gewicht habe er bei seiner Koran-Übersetzung daher auf die Reimprosa gelegt.
Übereinstimmungen von christlicher und muslimischer Glaubenstradition
Auch wenn die frühmekkanischen Suren nicht direkt Bezug auf das Christentum nehmen, so hätten sie doch eine große Nähe zur Botschaft Jesu Christi, sagte Kahl. „Es dürfte sich hier kaum eine Aussage finden lassen, die inkompatibel wäre zur Verkündigung Jesu.“ Daher würden die frühen Suren die Möglichkeit bieten, grundlegende Übereinstimmungen von christlicher und muslimischer Glaubenstradition zu entdecken. Christen könne bewusst werden, dass sie sich mit Muslimen „in einem großen gemeinsamen Traditionsstrom befinden“, der sie auch mit dem Judentum verbinde.
Info
Der Studien-Koran "Die frühmekkanischen Suren" von Werner Kahl kann unter <link http: www.missionsakademie.de>www.missionsakademie.de kostenlos heruntergeladen oder direkt bei der Missionsakademie, Rupertistraße 67, 22609 Hamburg bestellt werden. Zwei weitere Bände mit Kommentaren aus christlicher Perspektive sollen bis 2017 folgen.
