Treffen der Regionalbischöfe der evangelischen Landeskirchen

Zukunftsfragen der Kirche im Mittelpunkt

Gastgeber des Treffens der Regionalbischöfe: Bischof Tilman Jeremias
Gastgeber des Treffens der Regionalbischöfe: Bischof Tilman Jeremias © Foto: Marcelo Hernandez / Nordkirche

14. Mai 2025 von Kommunikationswerk der Nordkirche

Evangelische Kirche diskutiert in Güstrow über Zukunft, Strukturreform und Demokratie: Regionalbischöfe aus sieben Landeskirchen trafen sich vom 12.–14. Mai 2025 in der Nordkirche.

Vom 12. bis 14. Mai 2025 fand im Haus der Kirche in Güstrow das jährliche Treffen der Regionalbischöfe der evangelischen Landeskirchen in Deutschland statt. Gastgeber war in diesem Jahr der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Tilman Jeremias. Im Mittelpunkt des Treffens standen zentrale Zukunftsfragen der Kirche, unter anderem die Weiterentwicklung von Strukturen sowie der Beitrag der Kirche zur Stärkung der Demokratie. „Dieses jährliche Zusammenkommen ist eine wichtige Gelegenheit, über Landeskirchengrenzen hinweg voneinander zu lernen. Besonders in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen tut es gut, sich gegenseitig zu stärken, gemeinsame Herausforderungen zu benennen und gemeinsam nach tragfähigen Wegen in die Zukunft zu suchen“, so Bischof Tilman Jeremias.

Kirche und Demokratie

Die 18 Teilnehmenden aus sieben Landeskirchen diskutieren intensiv die unterschiedlichen Erfahrungen aus der vergangenen Bundestagswahl.  In Fokus stand die Frage, wie Kirche mit den Wahlerfolgen extremistischer Parteien und der Forderung, sich aus der (Partei-)Politik herzuhalten, umgehen soll. Für Bischof Tilman Jeremias ergab sich aus der Diskussion: „Die Kirche steht in der öffentlichen Diskussion – sei es im Blick auf Migration, soziale Gerechtigkeit oder den Schutz der Schöpfung. Manche fordern, wir sollten uns auf Verkündigung und Seelsorge beschränken. Doch aus unserem Glauben erwächst ein öffentlicher Auftrag, der in konkretem Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Mitmenschlichkeit sichtbar werden muss.“

Mehr in Kreativität als in Steine investieren 

Zum Abschluss des Treffens setzte Pröpstin Britta Carstensen (Neustrelitz) einen Impuls zur Zukunftsentwicklung in der Nordkirche. Dabei betonte sie die Notwendigkeit des Austausches über die unterschiedlichen Wirklichkeiten zwischen Hamburg und Pommern oder Flensburg und Neustrelitz. „Die Kirche steht vor weitreichenden Veränderungen“, so die Pröpstin. „Deshalb ist es wichtig, dass wir im laufenden Zukunftsprozess der Nordkirche viele Dinge ausprobieren können.“ In ihrer Propstei gibt es 248 zum größten Teil denkmalgeschützte Dorfkirchen, aber nur noch 85 Gemeindemitglieder pro Kirche. Damit „die Kirche im Dorf bleibt“, geht fast die gesamte gemeindliche Arbeit in die Sanierung der Gebäude, so Britta Carstensen. Künftig müsse man aber mehr in Kreativität als in Steine investieren, forderte sie. Gerade im ländlichen Raum sei Kirche trotz ihrer Probleme noch immer einer der weniger relevanten gesellschaftlicher Player, machte die Pröpstin jedoch auch Mut für kommende Herausforderungen.

Hintergrund: das Treffen der Regionalbischöfe

Das Treffen der Regionalbischöfe (je nach Landeskirche auch Bischöfin oder Bischof im Sprengel, Landessuperintendentin oder Landessuperintendent, Generalsuperintendentin oder Generalsuperintendent, Prälatin oder Prälat) gibt seit 15 Jahren, zunächst im Zwei-Jahres-Rhythmus und seit 2013/2014 jährlich. Es ist ein rein informelles Treffen, geprägt von hoher Vertraulichkeit und offenem Austausch. Ort und Gastgeber wechseln im Rotationsverfahren.  2024 war die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Gastgeber, 2026 soll die Einladung durch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern erfolgen. 

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