„Weltoffener Lutheraner mit mecklenburgisch-kirchlicher Heimat im Herzen“

Nordkirche gratuliert Altbischof Hermann Beste zum 80. Geburtstag

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert Altbischof Hermann Beste
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert Altbischof Hermann Beste
Altbischof Hermann Beste bedankt sich bei den Gratulanten im Schweriner Dom
Altbischof Hermann Beste bedankt sich bei den Gratulanten im Schweriner Dom

17. September 2020 von Annette Klinkhardt

Schwerin/Greifswald. Mit einer Andacht im Schweriner Dom und anschließendem Empfang feierte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland heute den 80. Geburtstag von Hermann Beste. Von 1996 bis 2007 war er Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und von 2001 bis zu seinem Ruhestand zudem Stellvertreter des Leitenden Bischofs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland VELKD.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratulierte Hermann Beste und dankte ihm und seiner Frau Ingeborg im Namen der Nordkirche: „Bodenständigkeit, dem Dienst verpflichtet sein und Nüchternheit sind in allen Phasen der pfarramtlichen Tätigkeit persönliche Leitmotive des Handelns von Hermann Beste gewesen. Genauso wurden Sie stets als humorvoller, zugewandter, kluger, besonnener, engagierter Pastor, Bischof und Bruder erlebt, den theologische Klarheit und geistliche Verbindlichkeit ausgezeichnet. Und der durchaus auch mecklenburgisch wortkarg und hartnäckig sein konnte – für seine Kirche, im Interesse unseres Auftrags, der Welt und ihren Menschen das Evangelium nicht schuldig zu bleiben, sondern von der Barmherzigkeit Gottes, der Liebe Christi, der Kraft des Heiligen Geistes zu künden.“

Bestes langjähriges Engagement für die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche in Deutschland in den Blick nehmend sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Auch als Stellvertretende leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands spreche ich Ihnen meine Glückwünsche zu diesem hohen Ehrentag aus.“ Die Landesbischöfin führte aus: „Ihr kirchenleitendes Handeln ‚zuhause in Mecklenburg‘ genauso wie in Hannover war stets von der Maxime geprägt, dass eine lutherische Landeskirche ebenso wie die Vereinigte Kirche in all ihren Tätigkeitsfeldern wirksam von der Grundlage des lutherischen Bekenntnisses ausgeht. Sind doch die am Evangelium orientierten Entdeckungen und Erkenntnisse Martin Luthers keineswegs überholt. Ihr kirchenleitendes Handeln wurzelte hier wie dort stets im theologischen Denken aus lutherischer Verantwortung.“ Die Landesbischöfin brachte es auf den Punkt: „Mit Ihrer kirchlichen Heimat im Herzen sind Sie ein weltoffener Lutheraner.“

Die Andacht im Schweriner Dom hielt Tilman Jeremias. Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern sagt über Hermann Beste: „Er war für mich mecklenburgischer Landesbischof im ganz wörtlichen Sinne: Er kannte das Land, dem er sich verpflichtet wusste, seine Kirchtürme, Pfarrhöfe und Mitarbeitenden wie kein Zweiter, war wandelndes Geschichtsbuch und Lexikon zugleich. Er war und ist mit Leib und Seele Mecklenburger, beschlagen in mecklenburgischer Landes- und Kirchengeschichte und familiär hier tief verwurzelt. Ein Landesbischof, der überzeugt war von der Integrität, aber auch von der Zukunft seiner Landeskirche.“

Bischof Jeremias hob Bestes Engagement über Mecklenburg hinaus in der Ökumene und als Förderer der mecklenburgisch-bayerischen Kirchenpartnerschaft hervor. So kam Tilman Jeremias selbst 1993 im Rahmen dieser Partnerschaft als Vikar aus Bayern nach Thürkow bei Teterow: „Als Landesbischof hielt Hermann Beste diese Verbindung zwischen Nord und Süd lebendig. Er setze sich dafür ein, dass Bayern in Mecklenburg als Pastorinnen und Pastoren arbeiten konnten. Es war ihm wichtig, dass sie hier die Gemeinschaft der Dienste kennenlernten und Heimat fanden. Das taten einige, so auch ich, und ich habe es nie bereut.“

Propst Dirk Sauermann, Vorsitzender des Kirchenkreisrates des Evangelisch- Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg, sagte in der Andacht an Hermann Beste gerichtet: „Wir sind Gott dankbar, dass Sie den Weg unserer Kirche in Ihrer Weise, mit Ihren Kräften und Kenntnissen mitgestaltet und geprägt haben. Wir hoffen auch, dass Sie dieses noch eine Weile tun können. Ihr Rat ist uns wertvoll und Ihre Kenntnisse mecklenburgischer Kirche und Kirchengeschichte sind ein Schatz, der uns bereichert.“

Vor seinem Bischofsamt war Hermann Beste von 1986 bis 1991 Chefredakteur der Mecklenburgischen Kirchenzeitung. Tilman Baier, der das Amt 1993 übernommen hat, erinnert sich: „Hermann Beste ist damals als ‚Pressepastor‘ in seinem Wartburg von einer Veranstaltung zur nächsten gerast.“ Überhaupt sei er auch als Bischof dafür bekannt gewesen, „das Steuer nie aus der Hand zu geben“. So sei er einmal nachts in seinem Auto nach einer abendlichen Synodensitzung zum Treffen mit den bayerischen Partnern nach München durchgefahren.

Als Chefredakteur einer Kirchenzeitung zu DDR-Zeiten habe Hermann Beste häufig mit den Behörden zu tun gehabt. „Beste hat immer Rückgrat bewiesen und ließ es drauf ankommen. Deshalb wurde er regelmäßig nach Berlin zum Presseamt zitiert. Da ist dann auch mal eine Ausgabe nicht erschienen“, erinnert sich Baier, heute Chefredakteur der Evangelischen Zeitung. Die Freiheit der christlichen Publizistik als „begleitendes Korrektiv“ der Landeskirche sei ihm auch während seiner Amtszeit als Bischof ein großes Anliegen gewesen.

Tilman Baier zitiert einen für den Altbischof charakteristischen Satz. Im Hinblick auf sinkende Mitgliedszahlen habe er einmal gesagt: „Man muss den Menschen die Sache lieb machen.“

Hintergrund:

Hermann Beste stammt aus einer Bischofsfamilie: Sein Vater Niklot war mecklenburgischer Landesbischof von 1946 bis 1971. Hermann Beste wirkte als Pastor ab 1966 zwanzig Jahre lang in der Kirchengemeinde Kirch Grambow (heute Propstei Wismar). 1986 wechselte er als Chefredakteur zur Mecklenburgischen Kirchenzeitung. In der Nachwendezeit stellte er als Geschäftsführer des evangelischen Presseverbands für Mecklenburg die Weichen für die Zukunft, indem er unter anderem Verträge mit den neuen privaten Sendern aushandelte. 1991 kehrte er als Pastor in die Kirchengemeinde Kirch Grambow zurück, wurde aber schon zwei Jahre später zum Landessuperintendenten für den Kirchenkreis Rostock-Land der Mecklenburgischen Landeskirche ernannt. Diese Aufgabe nahm bis zu seiner Wahl zum Landesbischof 1996 wahr.

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