Zum Tode von Dr. h.c. Hans-Rolf Dräger:

Nordkirche trauert um Präsidenten der Synode der Nordelbischen Kirche

18. März 2017 von Dietrich Kreller

Kiel. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) trauert um den langjährigen Präsidenten der Nordelbischen Synode, Dr. h.c. Hans-Rolf Dräger.

Dräger, am 24. Dezember 1919 in Neuruppin geboren, war hauptberuflich als Deutschlehrer und Rektor der Kieler Theodor-Heuss-Grundschule tätig. 1972 wurde er zum Präsidenten der Schleswig-Holsteinischen Landessynode gewählt und war nach der Gründung der Nordelbischen Kirche ab 1977 deren erster Synodenpräsident. Er ist am 13. März im Alter von 97 Jahren in Kiel verstorben.

„Wir trauern um Hans-Rolf Dräger. Er hat durch sein ehrenamtliches kirchenleitendes Engagement das Leben unserer Kirche gestaltet, geprägt und vorangebracht“, sagt Dr. Andreas Tietze, Präses der Landessynode der Nordkirche. „Hans-Rolf Dräger hat über einen langen Zeitraum die Synoden der Schleswig-Holsteinischen Kirche und der nachfolgenden Nordelbischen Kirche mit Augenmaß, Humor und Sachkenntnis sowie einer außerordentlichen Geschichtskenntnis geleitet“, so Tietze. Dräger habe kontroverse Debatten in der Zeit des NATO-Doppelbeschlusses Anfang der achtziger Jahre geführt und bei der Frage um die Militärseelsorge klug moderiert. „In seinem Denken und Handeln als Synodenpräsident hat er stets darauf  geachtet, stabile Entscheidungen fällen zu können.“ Mit seinem ausgeprägten Bewusstsein für die Würde des Ehrenamtes in der Kirche habe er auch die Bedeutung der Synode als zentrales Gremium kirchlicher Entscheidungen gefördert. „Hans-Rolf Dräger gehört zu den markanten Vertretern der jüngsten Kirchengeschichte“, betont Tietze.

Hans-Rolf Dräger gehörte von 1970 bis 1985 der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und von 1985 bis 1996 der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an. Von 1972 bis 1979 war er Vorsitzender des Bildungspolitischen Ausschusses der EKD. 1992 erhielt er für sein ehrenamtliches Engagement die Bugenhagenmedaille der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Im Jahr 1995 verlieh ihm die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde. Dräger war maßgeblich am Aufbau von Partnerschaften zu den Landeskirchen im Baltikum beteiligt. 2010 erhielt er das Verdienstkreuz II. Klasse der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Er blieb der Seemannsmission Kiel als Ehrenvorsitzender bis zuletzt verbunden.

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