Kirchliche Katastrophenhilfe

Notfallseelsorgekoffer für Schulen entwickelt

Schulpastor Stephan Dann: Der Holzkoffer ist wie ein Werkzeugkasten. Darin finden sich verschiedene Kerzen, Fotowände, Handschmeichler und Tücher.
Schulpastor Stephan Dann: Der Holzkoffer ist wie ein Werkzeugkasten. Darin finden sich verschiedene Kerzen, Fotowände, Handschmeichler und Tücher.© Kirchenkreis Mecklenburg/C.Meyer

15. Januar 2013 von Simone Viere

Schwerin. Es gibt eine neue kirchliche Katastrophenhilfe für Schulen im Norden: Die evangelischen Schulseelsorger in Mecklenburg haben einen Notfallseelsorgekoffer für Schulen entwickelt. Er soll insbesondere Lehrern helfen, Themen wie Krankheit, Unglück, Aggressionen, Gewalt oder Missbrauch im Unterricht zu bearbeiten, die zu Abschied, Tod, Schmerz und damit zu Krisen führen können.

In dem Holzkoffer befinden sich verschiedene Kerzen, Fotowände, Handschmeichler und Tücher sowie ein Buch mit Texten und Vorschläge für Musik.

Angeboten würden keine fertigen Lösungen, sondern Anregungen, den eigenen Umgang mit Krisensituationen in der Schule "zu entfalten und zu profilieren", sagte der Schweriner Schulpastor Stephan Dann. So könne  Sprachlosigkeit einen Ort bekommen und Starre sich lösen. Trauer mache sprach- und hilflos. Die Mitschüler bräuchten einen Ort, "an dem ihre Gefühle einen Platz haben und sein dürfen". Mit Trauer und Angst umzugehen, fordere vor allem die Lehrkräfte heraus, um den Schülern "gleich zu Beginn Hilfe, Orientierung und ein Ventil anzubieten".

Damit Trauer nicht sprachlos macht 

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft TEO (Tage Ethischer Orientierung) der Nordkirche wurden zunächst 40 Notfallseelsorgekoffer gepackt, die schon fast vergriffen sind. Vier Koffer gingen direkt an Schulen, die anderen zumeist an Multiplikatoren. Finanziert wurden sie durch die Propstei Parchim und Spenden.

Durch weitere Spenden sollen die nächsten Koffer für Mecklenburg und die gesamte Nordkirche folgen. Ein Koffer kostet 100 Euro. Die neuen Materialien sollen aber nicht einfach an die einzelnen Schulen verteilt werden. Vielmehr sollen sie den Lehrern bei Fachtagen und schulinternen Fortbildungen zunächst vorgestellt werden.

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