Ökumenische Telefonseelsorge Mecklenburg feierte 30-jähriges Jubiläum
15. November 2021
Mit einem zentralen ökumenischen Festgottesdienst im Güstrower Dom hat die ökumenische Telefonseelsorge Mecklenburg am Sonnabend ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Als erste Telefonseelsorgestelle in Mecklenburg hatte Schwerin am 17. November 1991 um 18 Uhr das erste Gespräch geführt.
Eine Woche später, am 25. November 1991, hatte der Seelsorgedienst in Rostock seinen Dienst aufgenommen. Wegen des weiter gestiegenen Gesprächsaufkommens war Anfang Dezember 2001 eine Stelle in Neubrandenburg eröffnet worden.
Derzeit sind über 250 ausgebildete ehrenamtliche Telefonseelsorgende in Mecklenburg tätig. Hinzu kommen sieben Hauptamtliche sowie 38 Frauen und Männer, die die einjährige Ausbildung zum Telefonseelsorger absolvieren.
Die drei Mecklenburger Stellen in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg erreichten im Jahr 2020 über 36.000 Anrufe, Chats und E-Mails, zehn Prozent mehr als 2019. Die aktuellen Anrufzahlen entsprechen laut gemeinsamer Geschäftsführung weitestgehend denen im vergangenen Jahr.
Hilfe bei Einsamkeit, Verzweiflung oder Existenzängsten
Die Arbeit der Mecklenburger Telefonseelsorge sei weiter stark durch die Corona-Pandemie betroffen, hieß es. Aus den Verbindungsstatistiken der Telekom gehe hervor, dass jedem geführten Gespräch nicht mehr sechs, sondern aktuell bis zu zwölf erfolglos gebliebene Anrufversuche gegenüberstehen. Dies sei im Zusammenhang der andauernden Corona-Pandemie und deren Folgen wie etwa Isolation und Kurzarbeit zu verstehen.
Vermehrt gehe es bei den Gesprächen am Telefon um Themen wie Einsamkeit, Verzweiflung oder Existenzängste. Viele Menschen wendeten sich mit den Themen Suizidalität, Depression und Ängste an die noch junge Chat-Seelsorge.
Durch die Pandemie sei aber auch die Telefonseelsorge selbst stark betroffen, hieß es. Schutzmaßnahmen und Hygienepläne müssten eingehalten werden. Größere Räumlichkeiten für Supervision, Aus- und Fortbildung müssten aus Hygienegründen angemietet werden. Wegen des hohen Anrufaufkommens sei die spontane Erreichbarkeit weiterhin eingeschränkt, wenn alle Telefonleitungen ausgelastet sind. Onlineangebote wie die Chat-Seelsorge seien deshalb für die Arbeit kurzfristig erweitert worden. Wegen des erweiterten Hilfe-Angebots und der Barrierefreiheit würden derzeit in Rostock dringend neue Räumlichkeiten gesucht.