„Stärken Sie die demokratischen und auf Verständigung ausgerichteten Kräfte!“

Ökumenischer Aufruf der christlichen Kirchen in Norddeutschland zur Europawahl

© Lupo, pixelio.de

15. Mai 2019 von Claudia Ebeling

Hamburg/Kiel/Schwerin/Berlin. Elf leitende Geistliche christlicher Kirchen in Norddeutschland rufen unter dem biblischen Leitmotiv „Suche Frieden und jage ihm nach“ gemeinsam dazu auf, zur Europawahl am 26. Mai die Stimme abzugeben. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht und stärken Sie die demokratischen und auf Verständigung ausgerichteten Kräfte“, heißt es im dem von den Bischöfinnen und Bischöfen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), den Erzbistümern Hamburg und Berlin sowie den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichneten Schreiben.

„Als Christinnen und Christen sind wir dazu aufgerufen, die Politik auch auf der Ebene der Europäischen Union in Achtung vor der Würde eines jeden Menschen mitzugestalten. Wir tun dies im Bewusstsein unserer ökumenischen Verbundenheit mit Christenmenschen jenseits aller politischer Grenzen.“

Gleichzeitig  erinnern die Unterzeichnenden daran, dass der Gedanke der Versöhnung nach den Schrecken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lange Zeit eine unbestrittene Stärke der europäischen Idee gewesen sei.

Weiter schreiben sie: „Umso mehr beobachten wir den zunehmenden Nationalismus und die Europa-Feindlichkeit populistischer Parteien mit großer Sorge. Die Europäische Union braucht fraglos ebenso konstruktive wie kritische Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. Und sie ist darauf angewiesen, dass Menschen die europäische Idee mit Leben füllen, einander begegnen und tragfähige Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit suchen.“

Die Unterzeichnenden ermutigen dazu, dass „Versöhnung in unserer Zeit möglich wird, indem wir auch den offenen und kritischen Dialog mit denen suchen, die kein Zutrauen in die europäische Idee haben.“ Zugleich kündigen sie an, sich selbst verstärkt im grenzübergreifenden Miteinander zu engagieren: „Wir werden die ökumenische Verbundenheit mit unseren Geschwistern in Großbritannien noch verstärkt pflegen, wenn der sich abzeichnende Austritt aus der EU Wirklichkeit werden sollte.“

Hintergrund:

In den Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern arbeiten mehr als 30 Kirchen der Orthodoxie, des römischen Katholizismus, des Protestantismus sowie freie Kirchen und Gemeinden zusammen, um Vertrauen aufzubauen und gemeinsam Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Unter ihnen sind auch zahlreiche Kirchen mit Wurzeln im europäischen Raum, zum Beispiel Bulgarisch-Orthodoxe, Rumänisch-Orthodoxe, Serbisch-Orthodoxe, eine Anglikanische Kirche in Hamburg, die Finnische Seemannsmission sowie eine Schwedische Kirche.

Die Nordkirche unterhält zudem Partnerbeziehungen zu Kirchen in zehn europäischen Ländern. Unter ihnen sind die drei Diözesen Ely, Durham und Lichfield der Kirche von England, die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen mit den Diözesen Wrocław (Breslau) und Pomorsko-Wielkopolska (Pommern-Großpolen), die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Estland, Lettland und Litauen sowie in Rumänien und Kasachstan, außerdem die Diözese Växjo der Kirche von Schweden, die Protestantische Kirche in den Niederlanden sowie die Eparchie St. Petersburg der Russisch-Orthodoxen Kirche. Die Beziehungen werden vom Europareferat im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche gepflegt und koordiniert.

Das Referat hat in Zusammenarbeit mit Partnerkirchen zur diesjährigen Europawoche (vom 5. bis 12. Mai) und den Wahlen einen Gottesdienstentwurf zusammengestellt, in dem auch Fürbitten aus Lettland, England, Polen und den Niederlanden enthalten sind. „In ökumenischer Verbundenheit diesseits und jenseits aller neuen und alten Grenzen lassen Sie uns für Frieden und Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie in Europa und der Welt beten!“, heißt es dort in der Einleitung.

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