Bischöfin Kirsten Fehrs: „Vom Kreuz aus der Hoffnung entgegen“

Ökumenischer Lübecker Kreuzweg in Zeiten von Corona in neuem Format

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche© Marcelo Hernandez, Nordkirche

08. April 2020 von Susanne Gerbsch

Hamburg/Lübeck. Der älteste Kreuzweg Deutschlands kann in diesem Jahr als Folge der Corona-Pandemie nicht wie geplant an Karfreitag in Lübeck mit mehreren Hundert Gläubigen als Prozession begangen werden. Stattdessen hat der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gemeinsam mit Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Jakobi zu Lübeck und dem Erzbistum Hamburg alternative Medien-Formate entwickelt. Auch Björn Engholm, früherer Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, unterstützt das Premieren-Format.

Übertragen wird der diesjährige Kreuzweg an Karfreitag sowohl im Hörfunk  als auch  online als Video-Botschaft. Für Menschen ohne Internetzugang bieten die Veranstaltenden  eine Telefon-Hotline an, über die die Audio-Dateien abrufbar sein werden.

Start als Radio-Gottesdienst

Der Ökumenische Kreuzweg startet als Radio-Gottesdienst wie geplant am Karfreitag, 10. April um 10 Uhr. Übertragen wird er im Offenen Kanal Lübeck (FM 98,8).

Einzelne Impulse zu den verschiedenen Kreuzwegstationen haben dafür eingesprochen: Erzbischof Dr. Stefan Heße und Propst Christoph Giering (Erzbistum Hamburg), Pröpstin Petra Kallies (Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg), Pastorin Kathrin Jedeck und Pastor Lutz Jedeck (St. Jakobi-Kirche Lübeck), der frühere Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Björn Engholm und Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg). Musikalisch wird der Kreuzweg begleitet durch Prof. Arvid Gast an der großen Jakobiorgel und Felix Jedeck am Violoncello.

Bischöfin Kirsten Fehrs: „Der Lübecker Kreuzweg am Karfreitag schließt an eine jahrhundertealte Tradition an – und deutet doch hochaktuell, was wir gerade erleben: eine Zeit, die Leid hervorbringt und Ohnmacht. Hautnah rückt uns in diesen Tagen die Passion, die Nachdenklichkeit über das Leiden, aber auch eine tiefe Sehnsucht nach Erlösung. Und so erschließt sich für mich der Sinn dieses Kreuzweges in diesem Jahr besonders. Schritt für Schritt nehmen wir mit Christi Leidensweg Anteil an dem Leid der Menschen heute. Weltweit.

Geistliche Impulse mit Lesungen, Liedversen und Gebeten

Anders als sonst gehen wir nicht mit den Füßen, sondern in Gedanken und Gebeten diesen Weg. Schweigend und hörend. Politiker ebenso wie Kirchenleute aller Konfessionen, Geflüchtete ebenso wie ganze Familien. So also sind alle Generationen gemeinsam aufgefordert hinzuschauen, nachzudenken, mitzutragen, mitzubeten. Damit nehmen wir die Leidenden – in der Nähe und in der Ferne – mit in unser Herz. Wir bitten dabei für unsere Kranken, für unsere Toten, für die, die hoffen und das Leben ersehnen. Und wir blicken vom Kreuz aus der Hoffnung entgegen.“

Passend zu den fünf Stationen an St. Jakobi („Jesus vor Pilatus“), am Burgkloster („Im Vertrauen auf Gott geht Jesus dem Tod entgegen“), am Burgfeld („Jesus bricht unter der Last des Kreuzes zusammen“), der Jugendherberge („Jesus wird verspottet und gekreuzigt“) und auf dem Jerusalemsberg („Jesus stirbt am Kreuz“) setzen die Beteiligten geistliche Impulse mit Lesungen, Liedversen und Gebeten.

Video-Botschaft auf YouTube-Kanal von St. Jakobi zu Lübeck

Eine Kurzversion des Radiobeitrages als Video-Botschaft ist bereits ab Donnerstagabend, 9. April 2020, auf dem YouTube-Kanal der St.-Jakobi-Kirchengemeinde zu sehen.

Kreuzweg-Stationen am Telefon verfolgen

Erstmals wird der Kreuzweg auch am Telefon zu hören sein. Unter der Telefonnummer 0431/6403-777 können Anrufer am Karfreitag die fünf Kreuzwegstationen mitbeten und sich die jeweiligen Ansprachen anhören. Der Anruf kostet den üblichen Ortstarif, Mobilfunkpreise weichen ab.
Beteiligt sind am Radio-Gottesdienst unter anderem die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, der katholische Erzbischof Stefan Heße und der frühere Ministerpräsident Björn Engholm (SPD). Auch in dieser Version wird der Kreuzweg musikalisch begleitet durch Arvid Gast an der großen Jakobiorgel und durch Felix Jedeck am Violoncello.

Ökumenischer Kreuzweg Lübeck

Der Lübecker Kreuzweg wurde vom Kaufmann Hinrich Konstin im 15. Jahrhundert begründet – seit 2004 wird die alte Tradition von der St.-Jakobi-Kirchengemeinde und der Katholischen Pfarrei zu den Lübecker Märtyrern fortgeführt.

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