UNESCO-Beschluss

Orgelbau und Orgelmusik werden immaterielles Kulturerbe

Die Totentanz-Orgel in St. Marien in Lübeck
Die Totentanz-Orgel in St. Marien in Lübeck

07. Dezember 2017 von Lena Modrow

Orgelbau und Orgelmusik sind zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO ernannt worden. Auch im Raum der Nordkirche sind die Orgeln essenzieller Bestandteil der Kirchen und der Kirchenmusik.

Nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission prägen 400 handwerkliche Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern, 180 Auszubildenden sowie 3.500 hauptamtlichen und zehntausenden ehrenamtlichen und hauptamtlichen Organisten nicht nur das Handwerk, sondern auch Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik in ganz Deutschland. Mehr als 50.000 Orgeln sind derzeit hierzulande im Einsatz. "Jede Orgel ist einzigartig, denn sie wird eigens für den Raum entwickelt, in dem sie später erklingt", sagt Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission. 

Reiche Orgelkultur im Norden

In der Kirchenmusik sind Orgeln ein essenzieller Bestandteil. Allein in Mecklenburg gibt es einen Orgelbestand mit 640 Instrumenten, die älteste davon steht in der Dorfkirche Redefin und stammt aus dem Jahr 1602. Die Geschichte und Fuktionsweise der Orgeln kann hier in dem Orgelmuseum in Malchow erkundet werden. In Vorpommern gibt es rund 350 Orgeln, die meisten davon wurden vor dem ersten Weltkrieg erbaut

Älteste Orgelregion an der Nordsee

Die Marschen an der Nordsee gelten als die älteste Orgelregion der Welt. Weit über 100 Orgeln stehen allein in kleinen Dorfkirchen vor 1580, manche von ihnen nur wenige Kilometer von der nächsten entfernt. Von dort aus verbreitete sich die Orgelkultur auch in den Nachbarregionen. Den größten Ruf unter den Orgelbauern erwarb sich Arp Schnitger (1648-1719). Ob in Deutschland oder in den Niederlanden, in Italien oder in Frankreich, in Japan, Australien, Süd- oder Nordamerika: Überall gelten heute die Maßstäbe, die Schnitger vor rund 300 Jahren gesetzt hat.

Hamburg: Viele alte Orgeln zerstört

In Hamburg stehen Pfeifenorgeln in mehr als 200 Gebäuden; nicht nur in Kirchen, auch in Gemeindehäusern oder Hochschulen. Manche Kirchen besitzen sogar mehr als eine Orgel. Allerdings ist der Bestand nicht ganz so alt wie in den anderen beiden Bundesländern im Norden: Nur zehn Instrumente wurden vor 1870 gebaut. Viele alte Orgeln sind im Krieg oder etwa durch Brände verloren gegangen.

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