„Die Nacht, die alles verändert“

Osterbotschaft von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit© Hernandez / Nordkirche

15. April 2017 von Annette Klinkhardt

Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), wendet sich mit seiner Osterbotschaft an die Menschen im Land:

"'Dies ist die Nacht, die alles verändert!' Mit diesen verheißungsvollen Worten lade ich auch in diesem Jahr die Menschen, die sich spätabends vor dem Greifswalder Dom versammelt haben, zur Feier der Osternacht ein. Die Gottesdienstbesucher betreten eine zunächst völlig dunkle Kirche. Erst nach dem Exsultet, einem gesungenen Osterjubel aus dem 5. Jahrhundert, werden die Kerzen entzündet.

Die Jahrtausende alten Verse preisen Jesus als den Erlöser: 'Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.' Wenn die Besucher des nächtlichen Gottesdienstes ihre Kerzen anzünden und der Dom schließlich im warmen Licht erstrahlt, erfahren sie mit allen Sinnen: 'Dies ist die Nacht, die alles verändert!'

Immer mehr – auch viele junge Menschen – feiern mit diesen symbolischen Handlungen das Osterfest. Sie machen die Erfahrung: Dass Jesus auferstanden ist von den Toten und damit Leiden und Tod nicht mehr das letzte Wort haben, ist mit dem Verstand kaum zu fassen. Doch im Zusammenspiel von Wort und Gesang, im Erleben von Licht und Dunkelheit, werden Menschen auf einer tieferen Ebene angesprochen. In der christlichen Poesie des gesungenen Exsultet kommen die Tiefe, die Würde und der Reichtum der Erfahrungen von Generationen von Menschen überall auf der Welt zum Ausdruck, die gespürt haben: Diese eine Nacht ist anders als alle anderen Nächte.

Die Rituale und die Worte stellen in die Gemeinschaft mit allen Christen weltweit. Wenn wir in der dunklen Kirche sitzen, so sitzen wir Seite an Seite mit den Christen, die gerade die Finsternis erleiden: Wir fühlen dieses Jahr besonders mit unseren christlichen Geschwistern in Ägypten. Ich bin fassungslos angesichts der Ermordung von 44 koptischen Christen in Alexandria und Tanta in den Palmsonntagsgottesdiensten und wütend über die vielen Verletzten und das Leid der Angehörigen. Wir wollen nicht mit ansehen, dass die Christen auf diese Weise eingeschüchtert und vertrieben werden.

Deswegen erwarte ich von der ägyptischen Regierung, dass sie alles Menschenmögliche tut, damit auch in Ägypten das Leben herrscht und nicht der Tod. Wir erbitten von Gott für unsere koptischen Geschwister Schutz und die Stärke, auf Mord und Totschlag nicht mit Hass, sondern – wie schon so oft in der Vergangenheit – mit Liebe und Lebenskraft zu antworten.

Das Christentum leugnet nicht, dass Leid und himmelschreiendes Unrecht herrschen. Vor dem leuchtenden Osterfest steht der Karfreitag, an dem Jesus selbst Folter und grausamsten Tod erlitten hat. Doch glauben wir, dass mit seiner Auferstehung jetzt schon das Licht da ist, das diese Welt erhellt: 'Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben', heißt es im Osterjubel. Nicht die uns umgebende Kultur des Todes ist ausschlaggebend, sondern das mit Jesus gekommene Leben."

 

Am Sonnabend, 15. April, beginnt um 22:30 im Greifswalder Dom St. Nikolai die Feier der Osternacht. Bischof Abromeit predigt. Die Liturgie und das Evangelium des Ostergottesdienstes singt Kirchenmusikdirektor Professor Jochen A. Modeß. Zur Feier der Osternacht führt der Chor unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Professor Frank Dittmer mit einem Instrumentalensemble die Osterkantate „Christ lag in Todesbanden“ von Johann Pachelbel auf.

Bischof Abromeit predigt am Ostersonntag, 16. April, um 10 Uhr in der St.-Marien-Kirche in Grimmen: In einem Festgottesdienst feiert die Grimmener Kirchengemeinde, dass die Fenster im Chorraum ihrer Marienkirche fertig saniert sind.

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