Partnerschaftsreise: Bischof Magaard predigte im Dom zu Tallinn
03. April 2016
Tallinn/Schleswig. Mit einem Gottesdienst im Dom zu Tallinn (Estland) und seiner Predigt hat Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (3. April) eine einwöchige Partnerschaftsreise nach Estland und Lettland abgeschlossen.
„Mul on hea meel tāna siin olla. – Ich freue mich, heute hier zu sein.“ – So begrüßte Bischof Magaard die Gottesdienstbesucher in Tallinn. Er fühle sich geehrt, in dieser ehrwürdigen Kirche predigen zu dürfen. Die Domkirche sei ein Symbol dafür, „wie lange das Christentum und auch die Gedanken der Reformation bereits in Estland verankert sind“.
Einander zuhören und in den unterschiedlichen Traditionen respektieren
Zugleich symbolisiere die Domkirche auch die wechselvolle estnisch-deutsche Geschichte. Er sei besonders dankbar für die 30 Jahre währende Partnerschaft mit der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Eine Partnerschaft müsse immer wieder neu gestaltet werden. Dafür sei es wichtig, sich zu besuchen, einander zu berichten, einander zuzuhören und sich in den unterschiedlichen Traditionen zu respektieren. Bischof Magaard: „Ich freue mich über viele uns verbindende Themen, wie die Gestaltung des kirchlichen Lebens in den ländlichen Räumen und in den Städten, die Nutzung moderner Medien und die Gestaltung einladender Gottesdienste.“
Magaard: „Ich bin beeindruckt von dem Mut des estnischen Volkes, für die Freiheit einzutreten.“
Die österliche Freudenbotschaft will hinausgetragen werden in die Welt, erklärte der Bischof. „Wir bekennen gemeinsam diesen menschenfreundlichen Gott, der die Todesgesetze außer Kraft setzt. Wir setzen auf die Macht seiner Liebe, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt, wenn Menschen leiden und um ihr Leben fürchten müssen.“ Es sei Aufgabe der Christenmenschen im heutigen Europa, die Gemeinschaft zu vertiefen. Magaard: „Es ist unsere Aufgabe, über Grenzen hinweg die Stimme für Gottes Sache zu erheben. Frauen und Männer, Junge und Alte, wir alle gemeinsam sind gerufen, Wege zu finden, die dem Leben dienen. Ich bin beeindruckt von dem Mut des estnischen Volkes, für die Freiheit einzutreten.“
Abschluss einwöchiger Reise zu Partnerkirchen in Lettland und Estland
Der Gottesdienst im Dom zu Tallinn bildete den Abschluss einer einwöchigen Partnerschaftsreise, die Bischof Gothart Magaard gemeinsam mit Pröpstinnen und Pröpsten aus dem Sprengel Schleswig und Holstein und in Begleitung der Europareferentin und Pastorin Christa Hunzinger (Zentrum für Mission und Ökumene - Nordkirche weltweit, Hamburg) nach Estland und Lettland führte. Im Mittelpunkt standen dabei zahlreiche Gespräche mit leitenden Persönlichkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands sowie der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Der Bischof begegnete außerdem Vertreterinnen des lettischen Theologinnenverbandes sowie Mitgliedern der Theologischen Fakultäten in Riga und Tartu.
Höchster Orden der estnischen Partnerkirche für Christa Hunzinger
Im Rahmen des Gottesdienstes überraschten die Gastgeber die Delegation mit einer hohen Auszeichnung für Christa Hunzinger. Erzbischof Andres Põder (Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche) verlieh Pastorin Hunzinger für ihre langjährigen Verdienste um die Partnerschaftsarbeit mit Estland den höchsten Kirchenorden der Estnischen Partnerkirche für internationale Partnerbeziehungen.
