Passionsandacht mit Bischof Jeremias aus dem Greifswalder Dom im Netz
08. April 2020
Greifswald. Eine Passionsandacht aus dem Greifswalder Dom St. Nikolai mit Bischof Tilman Jeremias ist ab heute (8. April) 18 Uhr online zu sehen: Auf www.kirche-mv.de und auf dem Youtube-Kanal der Nordkirche ist die vierzigminütige Andacht abrufbar zum Mitfeiern vor dem Bildschirm in den kommenden Kartagen.
Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) sagt zur Begrüßung: „Wir vergegenwärtigen uns den Leidensweg des Sohnes Gottes und merken, wie nah er ganz vielen Menschen weltweit gerade damit ist: Denjenigen, die infiziert sind und voller Angst vor den nächsten Stunden und Tagen. Denjenigen, deren Liebste allein in Krankenhäusern liegen oder die trauern um Verstorbene. Denjenigen, die im Gesundheitssystem bis über die Grenze ihrer Kräfte arbeiten. Denjenigen, deren wirtschaftliche Existenz bedroht ist. Der Sohn Gottes ist auch denen nahe, die in den Flüchtlingslagern eingepfercht sind und sich kaum vor dem Virus schützen können.“
Den Gottesdienst begleiten musikalisch Landeskirchenmusikdirektor Frank Dittmer an der Orgel und die siebzehnjährige Schülerin Elisabeth Schneider als Solistin.
Gemeinsam mit der Lektorin Christine Deutscher betet der Bischof an drei Stationen im Greifswalder Dom: Vor dem Hochaltar, dessen goldenes Kreuz schwarz verhängt und mit einer Dornenkrone geschmückt ist, um an das Leiden und Sterben Jesu zu erinnern. Die zweite Station ist vor dem überlebensgroßen Kreuz des Kieler Bildhauers Hans Kock (1920 – 2007). Am sogenannten Weltleuchter entzünden die Lektorin und der Bischof während der Fürbitten Kerzen.
In seiner Ansprache geht der Bischof auf das einsame Gebet Jesu im Garten Gethsemane ein, unmittelbar vor dem Verrat durch einen Freund, die Verhaftung und seinen Weg bis zum Tod am Kreuz: „Das Gebet Jesu in Gethsemane hatte nicht zur Folge, dass plötzlich alles wieder gut war. Nein. Jesus hatte seinen Leidensweg zu gehen. Aber er ging diesen Weg nicht allein, sondern gestärkt durch Gott. Es ist unendlich viel wert, in unseren Tagen für andere da zu sein, sie zu trösten und für sie zu beten. Gerade für die, die unter dieser großen Krise besonders zu leiden haben. Gott geht mit, auch auf den schwersten Leidenswegen. In ihm dürfen wir uns bergen, jeden Tag neu, so wie Jesus einst im Garten Gethsemane.“
Wer zu Hause die Andacht mitfeiern möchte, findet die Angaben zu den Liedern im Evangelischen Gesangbuch im Video.