Gesetz-Entwurf

Pelze, nein danke! Regierung will Tierfarmen verbieten

Amerikanische Nerze werden in Farmen gehalten
Amerikanische Nerze werden in Farmen gehalten© Paul Reeves Photography / iStock

13. Mai 2015 von Timo Teggatz

Kiel. Für ein schieres Luxusgut würden Tiere getötet, empört sich Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck. Deshalb sollen Pelztierfarmen verboten werden.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung (SPD, Grüne und SSW) will die Haltung von Pelztieren bundesweit verbieten. Einen entsprechenden Vorschlag zur Änderung des Tierschutzgesetzes werde das Land im Juni in den Bundesrat einbringen, beschloss die Landesregierung auf Vorschlag von Umweltminister Robert Habeck (Grüne), wie das Umweltministerium in Kiel mitteilte.

In Schleswig-Holstein besteht noch eine Pelztierfarm mit Nerzzucht in Schlesen im Kreis Plön. Deutschlandweit sind es nach Aussage des Bundeslandwirtschaftsministeriums noch acht gewerbliche Betriebe. Die letzte Nerzfarm im nördlichsten Bundesland war wiederholt in die Schlagzeilen geraten. So hatten Tierschützer über 100 Strafanzeigen gegen den Betreiber erstattet. Nach dem Gesetzentwurf soll Pelztierhaltung zum Zweck der Pelzgewinnung grundsätzlich verboten werden. Für bestehende Anlagen soll es eine Übergangsfrist von zehn Jahren geben.

Nach den Worten von Habeck ist die Haltung und das Töten von Pelztieren nicht mit dem im Grundgesetz verankerten Tierschutz vereinbar. Ein Pelzmantel sei kein elementares Grundbedürfnis, sondern ein "schieres Luxusgut". Habeck: "Nerze, Biber und Füchse dafür in Gefangenschaft zu halten und dann zu töten ist, ist skandalös."

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