Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde beendet

Präses Tietze: „Landessynode zeigt mutig und klar Profil“

26. September 2015 von Stefan Döbler, Maren Warnecke

Lübeck-Travemünde. Mit einem Ausblick auf das Reformationsjubiläum 2017 ist heute (26. September) die Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche (Nordkirche) in Lübeck-Travemünde zu Ende gegangen. „Das Reformationsjubiläum ist eine riesige missionarische Herausforderung und Chance“, erinnerte Dr. Daniel Mourkojannis, Leiter der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum in der Nordkirche, in seinem Vortrag. „Von Gott neu reden, vom Glauben neu erzählen, Christus neu entdecken, die eigene Herkunftsgeschichte neu erfahren - darin sehe ich die großen Chancen des Jubiläums.“

Drei Tage lang hatten die 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation befasst, Kirchengesetze beschlossen und über die Zukunft der Ortsgemeinden beraten. Der Präses der Landessynode, Dr. Andreas Tietze, dankte den Synodalen für eine konzentrierte Auseinandersetzung mit den Zukunftsthemen: „Die drei großen Themen dieser Synodentagung – Situation der Flüchtlinge, Klimaschutz, Zukunft der Ortsgemeinde – wurden von den Synodalen in einem lebhaften und offen geführten Austausch diskutiert. Sie hat sich dazu entschieden, mutig und klar Profil zu zeigen.“ Und: „Die Landessynode hat mit Haltung, Klugheit und Tiefe klar gemacht: Helft den Flüchtlingen. Steht auf der Seite der Schwachen! Die Nordkirche bezieht klar Position gegen Rassismus, Fremdenhass und Menschenfeindlichkeit. Gerade im Engagement und in den Aktivitäten der Ortsgemeinden wird deutlich, dass wir als Kirche in dieser Situation vor Ort und mittendrin sind.“

Beim Themenschwerpunkt „Zukunft der Ortsgemeinde“ nahmen die Synodalen die aktuelle Lage und die Vielgestaltigkeit der Ortsgemeinden in der Nordkirche in den Blick. „Es ist bedeutsam, wie Menschen Kirchengemeinden sehen, erleben und gestalten“, betonte Dr. Martin Vetter, Vorsitzender des Vorbereitungsausschusses. Ziel der Synode war es, die Stärken der Ortsgemeinden in ihrem jeweiligen regionalen Kontext, den Herausforderungen für Gemeinden und möglichen Lösungsansätzen zu bedenken. Martin Vetter weiter. „Damit leistet die Synode einen Beitrag zur Vergewisserung über Realitäten und leitende Bilder von Kirche.“

In ihren Berichten aus den Sprengeln stellten die Bischöfin und die Bischöfe der Nordkirche unterschiedliche Schwerpunkte vor. Angesichts zurückgehender Gemeindegliederzahlen fragen sich manche Ortsgemeinden in Mecklenburg und Pommern nicht, so Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern), „welche Zukunft sie haben, sondern, ob sie überhaupt eine Zukunft haben“. Im Blick auf die Veränderungen in ländlichen Räumen plädierte Bischof Dr. Andreas von Maltzahn (Sprengel Mecklenburg und Pommern) für einen Umbau kirchlicher Strukturen, um orts- beziehungsweise regionalspezifische Lösungen zu ermöglichen. „Mit ,Erprobungsregionen‘“, so der Vorschlag von Maltzahns, „könnten die vorhandenen Ressourcen so eingesetzt werden, dass Menschen in Kontakt mit dem Evangelium kommen und bleiben“.

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, sprach sich dafür aus, zukünftig stärker Synergien zu nutzen, sowohl zwischen einzelnen Kirchengemeinden als auch zwischen Kirchengemeinden und Kommunen: „In jedem Fall sind die engagierten Christenmenschen ja zugleich Mitglieder der Bürgergemeinde.“ Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck), nahm angesichts der Flüchtlingssituation ausdrücklich die Stadt Hamburg in ihren Fokus. „Die Arbeit für uns wird sein, Toleranz und Feinsinn für das dichte Zusammenspiel großer Unterschiede zu fördern, den Frieden auch unter den Religionen zu halten.“

Nach einem intensiven Beratungsprozess in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Diensten und Werken, ist heute in zweiter Lesung ein Klimaschutzgesetz verabschiedet worden: „Ich freue mich sehr darüber, dass die Nordkirche ein Jahr lang auf allen Ebenen den Entwurf des Gesetzes diskutiert hat. Mit dieser klaren Entscheidung für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ist der Weg gebahnt, nordkirchenweit das Ziel ‚CO2-Neutralität 2050‘ zu erreichen.“

Ebenfalls verabschiedet wurden das Rechnungsprüfungsgesetz, das Kirchengesetz zur Ergänzung des Kirchenbeamtengesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zur Änderung des Kirchenbesoldungsgesetzes sowie das Kirchengerichtsgesetz mit allgemeinen Vorschriften, das Kirchengesetz über ein kirchliches Verfassungs- und Verwaltungsgericht, das Disziplinargesetzergänzungsgesetz sowie das Kirchengesetz über das Kirchengericht für mitarbeitervertretungsrechtliche Streitigkeiten. Diese Gesetze gehören zu den rechtlichen Grundlagen, die im Rahmen der Fusion der früheren evangelischen Landeskirchen Mecklenburgs, Nordelbiens und Pommerns zur Nordkirche im Jahr 2012 vereinheitlicht wurden. Beschlossen wurde auch die Errichtung der Schulkooperativen Arbeit als Werk in der Landeskirche.

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