Radio-Spots gegen Rechts zeigen Wirkung
12. Januar 2015
Hamburg/Schwerin. Jetzt ist es bewiesen: Radio-Spots regen zum Nachdenken an. Eine Studie hat Spots gegen Rechts untersucht – und kam gerade bei ausländerfeindlichen Menschen zu einem erstaunlichen Ergebnis.
Radio-Spots können Menschen zum Nachdenken über ihre Ausländerfeindlichkeit anregen. Das hat eine Untersuchung zu einer Hörfunk-Kampagne der F. C. Flick-Stiftung gegen Ausländerfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern ergeben, wie der Evangelische Presseverband Norddeutschland als Auftraggeber mitteilte. Gut die Hälfte der Befragten gab an, die vorgespielten Spots gegen Rechts hätten sie zum Nachdenken angeregt. Unter den Menschen mit hoher oder sehr hoher Ausländerfeindlichkeit waren es 35 bzw. 30 Prozent.
Diejenigen, die sich berühren ließen, bewerteten die Spots in der Regel auch sehr positiv (78 Prozent). In fast allen Bewertungen überwogen die positiven Aussagen der Befragten die negativen stark. Der Grad der Zustimmung nahm allerdings mit zunehmender Ausländerfeindlichkeit ab. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) äußerten, dass es mehr solcher Kampagnen geben sollte. Mit steigendem Grad der Ausländerfeindlichkeit nahm diese Aussage ab. Doch selbst in der am stärksten ausländerfeindlichen Gruppe wollte gut ein Viertel (27 Prozent) mehr solcher Kampagnen.
Einwohner aus MV sind die Stars der Spots
Drei Radio-Spots, die im Privatsender Antenne MV liefen, wurden den Befragten vorgespielt und anschließend bewertet. In jedem Spot spricht sich ein Einwohner aus Mecklenburg-Vorpommern für Toleranz und gegen Fremdenhass aus. Die Ausländerfeindlichkeit der Befragten wurde vorab durch gezielte Fragestellung eingeschätzt. Gut ein Viertel der Interviewpersonen entsprach dem Profil "hohe" oder "sehr hohe" Ausländerfeindlichkeit. Ziel der Untersuchung war die Bewertung der Wirkung dieser Hörfunkspots in Bezug auf die Stärkung der Toleranz gegenüber Ausländern.
Die Befragung wurde im Dezember 2014 unter 277 Männern und Frauen zwischen 14 und 49 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Zum Evangelischen Presseverband Norddeutschland gehört auch der epd-nord.