Reformationsfest zum Thema Freiheit im Kieler Rathaus
01. November 2018
Mit evangelischen und ökumenischen Gottesdiensten ist in Schleswig-Holstein am Mittwoch der Reformationstag gefeiert worden. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft waren zu einem Reformationsabend der Nordkirche zum Thema Freiheit ins Kieler Rathaus gekommen.
Die Reformation habe seinerzeit das Gespräch über „Gott und die Welt“ befördert, sagte der Bischof Gothart Magaard. „Und das brauchen wir auch in unserer Zeit.“
Man könne ererbte Freiheit nicht nur verwalten. „Sie will bewahrt, errungen, ja erstritten und verteidigt werden.“ Der Glaube ermutige dazu.
Auf das Gemeinsame besinnen
Eine Gesellschaft könne die Vielfalt der Menschen nur aushalten, wenn sie sich gleichzeitig auf das Gemeinsame besinne, betonte Bildungsministerin Karin Prien (CDU).
„Je mehr Freiheit, desto mehr Debatten.“ Notwendig sei derzeit eine neue Debatte über Werte und Normen, die den Zusammenhalt der Gesellschaft stärkten.
Durch Bildungsarbeit sensibilisieren
Der Rendsburger Arzt Martin Klopf berichtete über seine traumatisierenden Erlebnisse als politischer Häftling der DDR. Es sei wichtig, durch Bildungsarbeit insbesondere junge Menschen für vergangenes und anhaltendes Unrecht und den Wert von Freiheit zu sensibilisieren.
Er sei dankbar, dass er heute die Freiheit habe, niemanden fragen zu müssen, ob er das Land verlassen und wo er sich engagieren dürfe.
Freiheit ist ein kostbares Gut
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) erinnerte daran, dass Freiheit auch ein zentraler Begriff des Kieler Matrosenaufstandes von 1918 gewesen sei.
Über Freiheit zu diskutieren sei heute genauso aktuell wie vor 500 oder 100 Jahren. „Freiheit ist ein kostbares Gut, für das wir alle immer wieder auf- und einstehen müssen.“