Landessynode tagt vom 28. bis 30. September in Lübeck-Travemünde

Reformatorische Impulse für die Zukunft und Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit

Synodale auf der zweiten Tagung der I. Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde
Synodale auf der zweiten Tagung der I. Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde© Nordkirche / Silke Stöterau

20. September 2017 von Stefan Döbler

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird vom 28. bis 30. September in Lübeck-Travemünde tagen. Im Mittelpunkt der Beratungen steht neben mehreren Kirchengesetzen und Berichten auch ein Konzept zur Bearbeitung der DDR-Vergangenheit der Nordkirche, über das Landesbischof Gerhard Ulrich den 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg berichten wird (Sonnabend ab 9.15 Uhr).

Zuvor werden am Donnerstagnachmittag Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), Bischof Dr. Andreas von Maltzahn und Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern) sowie Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) über die Aktivitäten in der Nordkirche im Jahr des Reformationsjubiläums berichten. Geplant ist zudem ein Rückblick auf die Tour des Nordkirchenschiffs aus diesem Anlass. Zahlreiche Helfer an Bord und in den 13 Kirchenkreisen hatten dabei über 30.000 Menschen in 14 Häfen die Botschaften der Reformation nahegebracht.

Dr. Andreas Tietze, Präses der Landessynode, sagte dazu heute (20. September) in Kiel: „Das Nordkirchenschiff ist zu einem sympathischen Botschafter der noch jungen Nordkirche geworden. Erstmals seit ihrem Gründungsfest 2012 gab es damit erneut eine alle Kirchenkreise verbindende Aktion, die Gemeindeglieder und viele weitere Menschen in ihren ‚Heimathäfen‘ abholte sowie darüber hinaus über die breite Medienberichterstattung erreichte. Dass sich Kirche im Vertrauen auf Gott aus der Sicherheitszone bewegen, gewissermaßen ‚aufs Meer‘ begeben muss und etwas wagen kann, ist eine ermutigende Botschaft der Reformation. Mögen die kräftigen Impulse, die uns an diesen Aufbruch vor 500 Jahren erinnert haben, und das unermüdliche Engagement so vieler Christen im Norden uns weit über dieses Jahr hinaus begleiten und stärken.“

Mit einem Einblick in die Arbeit der sieben Hauptbereiche der Nordkirche und der Umsetzung ihrer Schwerpunktziele 2016 sowie dem Entwurf für ein Hauptbereichsgesetz befassen sich die Synodalen am Freitagvormittag mit den kirchlichen Diensten und Werken. Diese begleiten Menschen in besonderen Situationen und unterschiedlichen Lebensphasen mit vielfältigen Kompetenzen und begegnen zugleich aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen und Fragen. In weiteren Gesetzesvorlagen, zum Beispiel zur Besoldung von Pastoren, Kirchenbeamten und Vikaren sowie zu Anforderungen für kirchliche und diakonische Berufe, sollen nach Gründung der Nordkirche erforderliche Übergangsregelungen abgelöst beziehungsweise veränderte rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.

Bischöfin Kirsten Fehrs wird der Landessynode über die Ergebnisse einer externen Evaluation des Verfahrens „Unterstützungsleistungen für Betroffene von sexuellem Missbrauch in Anerkennung ihres Leides und in Verantwortung für die Verfehlungen der Institution“ der Nordkirche durch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berichten (Freitag, 14 Uhr).

Einen Open-Air-Gottesdienst werden die Synodalen am Freitag, 20 Uhr, gemeinsam mit den Teilnehmern der 3. Jugendklimakonferenz der Nordkirche feiern. Die Predigt hält Bischöfin Kirsten Fehrs. Die Jugendlichen beraten vom 29. September bis zum 3. Oktober unter dem Motto „WertSchatzOstsee – ValueBaltic“ an Bord der als Begegnungsstätte und Veranstaltungsort genutzten historischen Viermastbark „Passat“, die seit 1959 in Travemünde vor Anker liegt. Ein Thema der Konferenz werden die Folgen des Klimawandels für die Ostsee sein.

Am Sonnabend (30. September) wird die Tagung der Landessynode u.a. mit den zweiten Lesungen der Kirchengesetze und mit der Jahresrechnung 2015 der Nordkirche fortgesetzt. Nach einer Information des Präsidiums zur Einsetzung eines Vorbereitungsausschusses für die Themensynode „Familienformen, Beziehungsweisen: Vielfalt sehen und fördern – Menschen stärken“ soll die Synodentagung am Nachmittag enden.

Hinweis an die Redaktionen

Sie sind herzlich in das Tagungshotel „Maritim“ zur Berichterstattung über die Synodentagung eingeladen. Bitte melden Sie sich per Mail an bei pressestelle@presse.nordkirche.de.

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