Bischof dankte Lehrkräften in Gottesdienst

Religionsunterricht in Coronazeiten besonders wichtig

Kinder einer dritten Klasse schauen im Religionsunterricht gemeinsam in eine Bibel (Archiv).
Kinder einer dritten Klasse schauen im Religionsunterricht gemeinsam in eine Bibel (Archiv).© Jens Schulze; epd-Bild

14. Juni 2021 von Annette Klinkhardt

Mit einem Gottesdienst in der Kirche in Verchen am Kummerower See (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) feierte der Religionslehrerverband Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag das Ende des Schuljahres. Bischof Tilman Jeremias (Greifswald) sprach den Lehrerinnen und Lehrern seinen tiefen Respekt dafür aus, wie sie die letzten Monate gemeistert hätten.

Religionslehrerverband in MV
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Sie hätten die Zeit überaus kreativ gestaltet.  An die Lehrerinnen und Lehrer gewandt sagte er: "Corona hat uns verordnet, Abstand zueinander zu halten. Nichts erschwert pädagogisches Arbeiten so sehr wie Distanz.“

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Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche© Marcelo Hernandez, Nordkirche

"Nie war Religionsunterricht wichtiger"

Jeremias kritisierte die ungerechte Verteilung digitaler Möglichkeiten an den Schulen und die Prioritätensetzung: Stand doch gerade während der letzten Monate an vielen Schulen der Religionsunterricht zur Disposition. "Religion kann pausieren, hieß es. Ich würde dagegenhalten: Nie war Religionsunterricht wichtiger, denn er als erster ist Ort, wo verunsicherte und mehr und mehr traumatisierte Schülerinnen und Schüler Raum und offene Ohren für ihre bedrängende Situation finden."

Das bestätigt Anne Merkel, Vorsitzende des Verbands. Die 36-Jährige unterrichtet Religion und Englisch am Gymnasium in Neukloster. "Als an unserer Schule beim zweiten Lockdown die einstündigen Fächer wegrationalisiert werden sollten, habe ich mich erfolgreich dagegen gewehrt", erzählt sie. "Religionsunterricht ist ein Grundrecht für die Kinder, und diese Stunde war für mich die Chance, sie weiterhin zu betreuen und zu erreichen."

Per Mail und Videokonferenz hätten sie ihr das Herz ausgeschüttet. "Die Jugendlichen haben das gerne und regelmäßig in Anspruch genommen. Das waren gar nicht unbedingt tiefe Problemgespräche. Sie haben sich nur oft sehr einsam gefühlt und wollten mit jemandem sprechen, der nicht Familie ist."

Fragen stellen, die das Leben betreffen

Die Religionslehrerin ist es gewohnt, dass die Jugendlichen sich an sie wenden – mit handfesten Problemen oder auch, um einfach ihre moralische Einschätzung einer Situation zu hören. Religionsunterricht, davon ist sie überzeugt, ist viel mehr als ein Schulfach: "Die Schülerinnen und Schüler erleben im Religionsunterricht, akzeptiert zu werden, so wie sie sind – unabhängig davon, wie sie aussehen, wie ihre Beliebtheit ist oder ihre Schulnoten sind. Diese Stunde bietet der Seele einen Raum, frei zu sein und tut etwas Gutes für den Geist."

Religionsunterricht ist wie eine Oase

Die Schülerinnen und Schüler, die sie vergangene Woche dazu befragt hat, bestätigten dies: Religionsunterricht sei wie eine Oase, um vom Schulstress herunterzukommen, aufzutanken, Fragen zu stellen, die das Leben betreffen.

Religionsunterricht in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern besuchen rund 40 Prozent aller Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse den Religionsunterricht. In den höheren Klassen sind es sogar knapp 50 Prozent. Die wenigsten von ihnen sind getauft oder haben darüber hinaus Kontakt mit Religion. Für sie ist der Religionsunterricht die allererste Begegnung mit Glauben, Religion und Kirche.

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