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Rostocker astronomische Uhr soll interaktiv erlebbar werden

Die Astronomische Uhr von 1472 in der Marienkirche Rostock
Die Astronomische Uhr von 1472 in der Marienkirche Rostock© epd-bild / Sabine Lubenow

23. Februar 2016 von Simone Viere, Anne-Dorle Hoffgaard

Die 544 Jahre alte astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche könnte in absehbarer Zeit interaktiv in deutscher, englischer und spanischer Sprache in der Kirche erlebbar werden.

Wie die Universität Rostock mitteilte, hat ein Maschinenbau-Student dafür einen Leitfaden erarbeitet. Seit 2012 knobelten Rostocker Studenten an der digitalen Nachbildung des Kunstwerkes. Jetzt sei das Modell fast vollständig. 

Digitale Nachbildung fast fertig

Der evangelische Gemeindepastor Tilman Jeremias sagte, es sei ein berührungsempfindlicher Bildschirm auf einer Konsole geplant. Die Präsentation solle insbesondere ermöglichen, das für Touristen nicht zugängliche Uhrwerk im Detail anzuschauen, digital aufzuziehen oder zu beschleunigen. Der Kirchengemeinderat werde am Mittwoch (24. Februar) über das Vorhaben beraten und eventuell auch schon beschließen. Der Maschinenbau-Student werde den Plan auf dieser Sitzung vorstellen.

Fünf mechanische Werke müssen täglich gepflegt werden

Die aus dem Jahr 1472 stammende astronomische Uhr hat fünf mechanische Werke, die täglich aufgezogen und gefettet werden müssen. Der elf Meter hohe und rund fünf Meter breite Zeitmesser war von dem Danziger Meister Hans Düringer konstruiert und 1643 grunderneuert worden. Die Uhr funktioniert noch mit Originalteilen aus der Erbauerzeit und muss regelmäßig geprüft werden. Täglich zur Mittagszeit ziehen sechs Figuren an einem segnenden Christus vorbei, wobei der letzten, dem Verräter Judas, der Wiedereintritt ins Gehäuse verwehrt wird.

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