Flüchtlinge

Seenotrettung: "Sea-Watch 5" in Hamburg getauft

Afrikanische Vertreter von drei Netzwerk-Organisationen bei der Taufzeremonie der Sea-Watch 5, dem Rettungsschiff zur Seenotrettung, das  derzeit an der Überseebrücke im Hamburger Hafen liegt.
Afrikanische Vertreter von drei Netzwerk-Organisationen bei der Taufzeremonie der Sea-Watch 5, dem Rettungsschiff zur Seenotrettung, das derzeit an der Überseebrücke im Hamburger Hafen liegt.© epd-bild/Stephan Wallocha

04. November 2022

In Hamburg ist die "Sea-Watch 5" feierlich getauft worden. Das dritte Schiff von United4Rescue wird im dänischen Hirtshals und Flensburg zum Flüchtlingsschiff umgebaut. Ab Frühjahr 2023 soll es auf dem Mittelmeer Bootsflüchtlinge aus Seenot retten.

Knapp drei Jahre nach Gründung des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ins Leben gerufenen Bündnisses United4Rescue ist in Hamburg am Donnerstag mit der „Sea-Watch 5“ das dritte Bündnisschiff getauft worden.

Die Initiative zur zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer Sea-Watch e.V. hat in Hamburg ihr neues Schiff für Seenotrettung getauft. Die Sea-Watch 5 ist ein 12 Jahre altes Schiff von 58 Metern Länge und kann bis zu 500 Menschen aufnehmen.
Die Initiative zur zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer Sea-Watch e.V. hat in Hamburg ihr neues Schiff für Seenotrettung getauft. Die Sea-Watch 5 ist ein 12 Jahre altes Schiff von 58 Metern Länge und kann bis zu 500 Menschen aufnehmen.

© epd-bild/Stephan Wallocha

Rund 150 Gäste nahmen an der feierlichen Taufe des 58 Meter langen Schiffs teil. Ab Frühjahr 2023 wird das von der Organisation Sea-Watch betriebene Schiff auf dem Mittelmeer im Einsatz sein und Bootsflüchtlinge aus Seenot retten.

Tage des Offenen Schiffs

Am Wochenende (5.-6.November) kann das Schiff an der Hamburger Überseebrücke besichtigt werden.

Programm zu den Tagen des Offenen Schiffs am Sonnabend (5. November, 12-18 Uhr) und Sonntag (6. November, 12-16 Uhr)
Ort: Überseebrücke, Hamburg (U-Bahnhof Baumwall)


„Jetzt schicken wir bereits das dritte Schiff ins Mittelmeer. Das ist ein Riesenerfolg unseres Bündnisses“, sagt Liza Pflaum, Vorständin von United4Rescue. Dass man sich überhaupt engagieren müsse, sei dagegen eine Schande für die gesamte EU. Gerade jetzt, wo sich die Situation im Mittelmeer durch die rechtsradikale Regierung in Italien weiter verschärfe, sei der Einsatz der zivilen Seenotrettung „unerlässlich“. Pflaum: „Ohne die zivilen Rettungsschiffe würden noch mehr Menschen auf dem Weg über das Mittelmeer sterben.“

Schiff bekommt Krankenstation und Rückzugsraum für Frauen und Kinder 

Laut Sea-Watch ist das dritte Schiff von United4Rescue „schneller, größer und effizienter als die bisherigen.“ Das zwölf Jahre alte Schiff hat 4,5 Millionen Euro gekostet und wird in den kommenden Monaten im dänischen Hirtshals und Flensburg zum Flüchtlingsschiff umgebaut. Das Deck, auf dem die Geretteten untergebracht werden, bekommt einen neuen Boden und Regenschutz. Zudem werden eine Krankenstation und ein Rückzugsraum für rund 40 Frauen mit Kindern geschaffen.

Rettungsring auf dem Achterdeck, im Hintergrund die Elbphilharmonie, während der Taufe der Sea-Watch 5, dem Rettungsschiff zur Seenotrettung, das an der Überseebrücke im Hamburger Hafen liegt.
Rettungsring auf dem Achterdeck, im Hintergrund die Elbphilharmonie, während der Taufe der Sea-Watch 5, dem Rettungsschiff zur Seenotrettung, das an der Überseebrücke im Hamburger Hafen liegt.© epd-bild/Stephan Wallocha

Seenotrettung: Humanitäre Pflicht und christliche Uraufgabe

Ab Frühjahr 2023 soll „Sea-Watch 5“ im Mittelmeer Bootsflüchtlinge retten können. An Deck werden 500 Menschen unterkommen. „Unser erstes Schiff hatte nur Platz für 100“, so Mattea Weihe, Sprecherin von Sea-Watch.

"Ein Hoffnungszeichen gegen die tödliche Abschottungspolitik Europas"

„Sea-Watch 5“ sei der „schwimmende Beweis“ dafür, wie viel starke Netzwerke bewegen können, sagt der EKD-Flüchtlingsbischof Christian Stäblein. Seenotrettung sei humanitäre Pflicht und eine christliche Uraufgabe. „Das Schiff wird Leben retten und ist auch ein Hoffnungszeichen gegen die tödliche Abschottungspolitik Europas“, sagt der Berliner Bischof.

Blick auf das Achterdeck der Sea Watch 5: Hier sollen Schiffbrüchige untergebracht werden, Container dafür werden noch aufgestellt.
Blick auf das Achterdeck der Sea Watch 5: Hier sollen Schiffbrüchige untergebracht werden, Container dafür werden noch aufgestellt.© epd-bild/Stephan Wallocha

Allein in diesem Jahr zählte die Internationale Organisation für Migration (IOM) 1.765 Menschen, die bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind. Seit 2014 sind laut EKD mehr als 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, hieß es.

Zeichen der "Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe"

„Die Werte Europas gehen im Mittelmeer unter, wenn wir Menschen dem Ertrinken überlassen“, sagte Stäblein. Die Humanität stehe auf dem Spiel. Die „Sea-Watch 5“ sei ein starkes Zeichen „unserer Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe“, so der Bischof.

Hintergrund

United4Rescue wurde 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert. In dem zivilgesellschaftlichen Bündnis sind laut EKD mehr als 850 Organisationen und Gruppen verbunden, die sich für die Seenotrettung im Mittelmeer engagieren. Auch die Nordkirche und die Flüchtlingsbeauftragten der Kirchenkreise sind dem Bündis beigetreten. 

Mehr zum Thema Seenotrettung finden Sie auch hier: ekd.de

Aus unserem Archiv: Nordkirche tritt dem Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten“ bei

Flüchtlingsbeauftragte der Kirchenkreise treten Bündnis „United4Rescue“ bei

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