500 Jahre Reformation

Segnen, Singen, Segel setzen - Der Norden feiert das Reformationsjahr 2017

Entlang der Küste, von Ost nach West, besucht das Nordkirchenschiff jeden der 13 Kirchenkreise sowie die Nordschleswigsche Gemeinde
Entlang der Küste, von Ost nach West, besucht das Nordkirchenschiff jeden der 13 Kirchenkreise sowie die Nordschleswigsche Gemeinde© E. Schultz / Nordkirche

04. Januar 2017 von Thomas Morell

Auch in Hamburg und im hohen Norden wird 2017 das 500jährige Reformationsjubiläum gefeiert, dabei hat Martin Luther norddeutschen Boden nie betreten. Es werde der Beginn der Reformation gefeiert - und nicht Martin Luther allein, sagt Landesbischof Gerhard Ulrich. Bunter Höhepunkt ist eine sommerliche Schiffstour zu allen Kirchenkreisen der Nordkirche. Zielhafen ist Hamburg.

Damit sich die Nordkirche auch ganz auf das Reformationsjubiläum konzentrieren kann, verzichtet sie Pfingsten sogar auf die Feiern zum fünfjährigen Bestehen der jungen Kirche. Die Nordkirche sei mit dem Reformationsjubiläum "mehr als ausgelastet", so Ulrich. 

Im Jubiläumsjahr setzt die Küsten-Kirche Segel: Ein Dreimaster wird vom 29. Juni bis 29. Juli zahlreiche Häfen an der Ost- und Nordseeküste anlaufen. Keine andere deutsche Landeskirche kann damit punkten, dass alle Kirchenkreise auf dem Seeweg erreichbar sind. Angelaufen werden unter anderem Stralsund, Lübeck, Eckernförde, Husum, Helgoland und Glückstadt.

Am 28. Juli soll der Segler den Hamburger Sandtorhafen erreichen. Einen Tag später tritt hier unter anderem die HipHop-Academy Billstedt auf. Bischöfin Kirsten Fehrs wird dann am 30. Juli auf den Magellan-Terrassen der Hafen-City zum Abschluss der Segeltour predigen.

Luther war nie in Norddeutschland

Gefeiert wird konkret, dass vor knapp 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll. Er verurteilte den Ablasshandel und erschütterte die Autorität des Klerus und adliger Machthaber mit seinen theologischen Erkenntnissen. In Norddeutschland war Martin Luther jedoch nie. Hier brachten Reformatoren wie Johannes Bugenhagen, Joachim Slüter, Johannes Block, Heinrich von Zütphen und Hermann Tast die neuen Ideen in die Regionen.

Reformationsfest auch ökumenisch

Weil das Klima zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche in Hamburg heute besonders gut ist, wird das Reformationsfest auch ökumenisch begangen. Im Oktober hatten beide Seiten mit einer offiziellen Erklärung noch einmal die Gemeinsamkeiten beider Konfessionen betont. Einer der vielen Festgottesdienste zum Reformationsjubiläum wird am Ostermontag deshalb im katholischen Marien-Dom in St. Georg gefeiert.

Beteiligen will sich auch das Thalia-Theater. Die diesjährigen Lessing-Tage vom 27. Januar bis 5. Februar drehen sich um Luther und die Vielfalt der Religionen. Diskutiert wird die aktuelle Frage, ob die Reformation Ursache für die zahlreichen Kriege in Europa war oder Religion nur das Mittel war, um Massen zu mobilisieren.

Kunst und Musik zum Jubiläum

In der Barclaycard-Arena wird am 18. Februar das Pop-Oratorium Luther mit mehr als 1.000 Sängern präsentiert. Die Deichtorhallen zeigen vom 2. Juni bis 10. September Installationen des US-amerikanischen Künstlers Bill Viola zum Reformationsjubiläum.

Zahlreiche Festgottesdienste

Vor allem aber werden im Jubiläumsjahr jede Menge Festgottesdienste gefeiert. Das ZDF überträgt am 12. Februar einen Gottesdienst mit Bischöfin Fehrs aus der St. Pauli-Kirche. Die ARD folgt am 29. Oktober mit einer Feier aus der Christianskirche Ottensen. Das Reformationsfest am 31. Oktober selbst wird auch in Hamburg mit Festgottesdienst und Empfang gefeiert - natürlich im Michel.

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