Sie sind im Einsatz für die Polizisten
02. Juli 2017
Der G20-Gipfel am 7. Und 8. Juli wird nicht nur für die Polizei in Hamburg der größte Einsatz bisher werden – sondern auch für die Polizeiseelsorge. Knapp 50 Pastoren und Diakone aus allen Bundesländern werden in der kommenden Woche mit ihren Polizeieinheiten in die Hansestadt kommen. „Der G20-Einsatz wird für viele Polizisten auch psychisch sehr belastend sein“, sagt der evangelische Polizeipastor Patrick Klein.
- Polizeiseelsorge
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Da seien Seelsorger gefragt, denen sie sich anvertrauen können, mehr denn je gefragt. "Aber auch wenn es rappeln sollte, sind wir gut vorbereitet", ergänzt der katholische Kollege, Diakon Marc Meiritz.
Die Seelsorger zeigen vor allem Präsenz
Die beiden Hamburger Seelsorger sehen ihre vordringliche Aufgabe darin, präsent zu sein. Oft sei es nur ein kurzer Schnack auf der Straße oder ein Plausch mit Schokolade an der Absperrung. "Das reicht manchmal schon", sagt Klein. „Wichtig ist, den Polizeikräften das Gefühl zu vermitteln, dass jemand für sie da ist.“
Sie begleiten die Polizeieinheiten
Und das quasi rund um die Uhr. Denn für die Polizeiseelsorger gibt es keine Sprechstunden. Sie bleiben während der Einsätze jeweils bei den Polizeieinheiten ihres Bundeslandes und begleiten sie - auch in Nachtschichten. Meiritz: "Das ist hier keine Fun-Veranstaltung."
Die medizinische Erstversorgung steht im Vordergrund
Kommt es bei Ausschreitungen dann möglicherweise doch zu Verletzungen, steht aber die medizinische Erstversorgung im Vordergrund. Anschließend wird gemeinsam mit Polizei-Psychologen der Psychosozialen Notfallversorgung entschieden, wer die psychologische Betreuung übernimmt.
OSZE-Gipfel war ein erster Testlauf
Einen ersten Probelauf hatte die Polizeiseelsorge bereits im Dezember vorigen Jahres beim Treffen der 57 OSZE-Außenminister in Hamburg mit rund 25 Seelsorgern. Diese Erfahrungen sollen in den Einsatz beim G20-Gipfel einfließen. „Polizeiseelsorge beschränkt sich nicht auf spektakuläre Aktionen“, sagt Klein. „Auch wenn Polizisten an Absperrungen, vor gefährdeten Einrichtungen oder im Hintergrund warten, sind sie bei der Arbeit.“ Für dieses „Präsenz zeigen“ Arbeit sei das Konzept verbessert worden.
Kennenlernen bei ökumenischem Frühstück
Auch wenn die Grundlagen der Polizeiseelsorge bundesweit einheitlich sind, gibt es nach den Erfahrungen der Hamburger Unterschiede in der Ausführung. So sei die Arbeit in Hamburg sehr eng an die Polizeiführung angebunden. Um sich aber überhaupt erst einmal kennenzulernen, treffen sich die Polizeiseelsorger nächste Woche zu einer ökumenischen Andacht mit anschließendem Frühstück. Damit die Zusammenarbeit gut funktioniert.