"Singen ist Trend": Drittes Chorfest der Nordkirche in Schwerin
18. August 2022
Schwerin. Zum Chorfest „Dreiklang“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) vom 26. bis 28. August in Schwerin werden rund 1000 Sänger:innen aus ganz Norddeutschland erwartet. Auf dem Marktplatz, im Dom und in der Paulskirche sind zahlreiche Konzerte, auch zum Mitsingen, geplant.
Auf dem Marktplatz, im Dom und in der Paulskirche sind zahlreiche Konzerte, auch zum Mitsingen, geplant.
64 Chöre und Kantoreien mit den unterschiedlichsten Repertoires haben sich angekündigt, um gemeinsam an Workshops und den Konzerten teilzunehmen. Parallel findet am Samstag ein Jugendchortreffen mit zwölf Jugendchören statt. Eingeladen sind außerdem 40 Gäste aus Litauen. Die dortige lutherische Kirche ist eine Partnerkirche der Nordkirche.
„Wir sehen neuen Schwung in der Chor-Szene. Corona war zwar eine schwierige Zeit, aber nun gründen sich viele neue Ensembles“, berichtet Christiane Hrasky, Landeskantorin der Nordkirche. Sie beobachtet, dass neben den traditionellen Kantoreien und Kirchenchören auch kleine Formationen entstünden, die besonders eine bestimmte Musikrichtung oder einen Stil einüben wollten: „Zum Beispiel nur Alte Musik oder A-Cappella oder Pop.“ Schon lange seien die Chorleitenden viel aufgeschlossener für verschiedene Musikstile, so ihre Beobachtung.

„Singen ist im Trend. Durch Fernsehformate wie ‚DSDS‘ oder ‚The Voice‘ ist Singen für Jugendliche nicht mehr peinlich“, sagt die Landeskantorin. Im Gegenteil: „Das wirkt sich deutlich auf die Kinder- und Jugendchöre aus.“ Stress und Überforderung in der Schule würden sich allerdings – wie auf alle Aktivitäten und Hobbys – negativ auswirken. „Da waren die Belastungen der Corona-Pandemie für Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall spürbar“, sagt Christiane Hrasky. „Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass sich knapp 100 Jugendliche zum Jugendchortreffen angemeldet haben!“
Das Chorfest beginnt am Freitagabend (26.8., 20 Uhr) mit einem Chorkonzert im Dom. Zum musikalischen Auftakt am Samstag (27.8.) um 10 Uhr hält Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, ein Grußwort. Eine Stunde später begrüßt die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs Teilnehmende und Gäste zum zweiten Teil des musikalischen Auftakts.
Das Programm zum Chorfest „Dreiklang“ finden Sie hier
Der gesamte Sonnabend steht im Zeichen von Workshops, Chorateliers, dem Offenen Singen mit Landeskirchenmusikdirektor Konja Voll (14.30 Uhr, Marktplatz) und dem beim Publikum ebenfalls sehr beliebten Volksliedersingen mit Eckhard Broxtermann um 11, 12, 16 und 17 Uhr, ebenfalls auf dem Marktplatz.
Zu den Höhepunkten des Chorfestes gehören die beiden Konzerte „wunderstill“ (19 und 21 Uhr) am Samstagabend im Schweriner Dom. Dafür wurden fünf Auftragswerke geschrieben, die erstmalig zu hören sein werden.
„wunderstill“ heißt auch das Werk von Christian Domke, Kirchenmusiker in der Schweriner Paulskirche, das nach einem Gedicht von Hilde Domin entstand. Die weiteren Premieren sind „Signum“ von Jan Meyer, Gospelkantor aus Hannover, „Ubi caritas“ und eine Bearbeitung des Chorals „Mein schöne Zier“ von Axel Schaffran, Kirchenmusiker an der Wichernkirche in Hamburg-Hamm, sowie eine neue Version von „Alta trinita beata“ von Jan Simowitsch, Referent für Popularmusik in der Nordkirche.
„Der Chor-Klassiker „Alta trinita beata“ wird dort zum Beispiel ganz klassisch mit Chor und Bläsern, von einer Band und als verfremdete A-Cappella-Version zu hören sein“, so die Landeskantorin. Eröffnet werden beide Konzerte mit Grußworten von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Am Sonntag (28.8.) werden zum Abschluss des diesjährigen Chorfestes zwei musikalische Festgottesdienste in der Paulskirche und im Dom gefeiert (jeweils 10 Uhr). Im Dom wird Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt predigen, die Messe für Chor und Bläser stammt von Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf.
In der Paulskirche hält Nicole Thiel, Leitende Pastorin des Hauptbereichs Gottesdienst und Gemeinde, die Predigt. Zu hören sein werden Auszüge aus der Messe „solennelle“ von Louis Vierne.