„Solide Grundlage für künftige kirchliche Arbeit“

Präses Andreas Tietze zum Abschluss der Tagung der Landessynode

Das Präsidium der Landessynode dankte den Synodalen für ihre Arbeit. Die 19. Tagung der Landessynode der Nordkirche findet vom 1. bis 3. März 2018 in Lübeck-Travemünde statt
Das Präsidium der Landessynode dankte den Synodalen für ihre Arbeit. Die 19. Tagung der Landessynode der Nordkirche findet vom 1. bis 3. März 2018 in Lübeck-Travemünde statt

18. November 2017 von Maren Warnecke, Silke Stöterau und Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Die 18. Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist heute (18. November) in Lübeck-Travemünde beendet worden. Drei Tage lang hatten sich die Synodalen mit dem landeskirchlichen Haushalt 2018, mit Kirchengesetzen und Berichten beschäftigt.

Präses Dr. Andreas Tietze: „Die 1. Landessynode hat zum letzten Mal in ihrer Legislaturperiode den Haushalt verabschiedet. Damit ist die kirchliche Arbeit für das kommende Jahr auf eine solide finanzielle Basis gestellt und in langfristiger Perspektive gesichert. In den konzentriert geführten Debatten wurde das Ringen um die Zukunftsfähigkeit der Nordkirche auf allen ihren Ebenen spürbar. Besonders freut mich die Wahl des kompetent besetzten Vorbereitungsausschusses für die Themensynode ‚Familienformen, Beziehungsweisen: Vielfalt sehen und fördern - Menschen stärken‘. Im September 2019 wollen wir unter diesem Motto die gesellschaftliche Vielfalt in unserer Landeskirche würdigen und die Konsequenzen daraus für das kirchliche Handeln bestimmen."

Für das kommende Jahr rechnet die Nordkirche mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 494 Millionen Euro – das entspricht einem Plus von 2,7 Prozent. Für die Kirchenkreise und Gemeinden ist mit 328,4 Millionen Euro der größte Anteil des Haushalts vorgesehen.

Am Donnerstag hatte Landesbischof Gerhard Ulrich unter anderem das gemeinsame Reformationsgedenken von Protestanten und Katholiken im zurückliegenden Jahr gewürdigt: „Das ist ein Zeichen der Hoffnung für eine zerstrittene, verängstigte, sich nach Frieden sehnende Welt: dass Versöhnung möglich ist.“ Ulrich erinnerte in seinem Bericht auch an den Völkermord deutscher Kolonialherren in Namibia ebenso wie an Menschenhandel, Sklaverei und Gewalt an Flüchtlingen in der Gegenwart. Angesichts von Diskriminierung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit sagte Ulrich: „Die Nordkirche muss noch stärker bekennen: Christlicher Glaube schließt jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus – ganz gleich, ob sie sich auf Menschen anderen Glaubens, anderer kultureller Herkunft, anderer politischer Gesinnung oder anderen Verhaltens bezieht.“

Der Landesbischof kündigte für 2018 ein Konzept zur interkulturellen Öffnung der Nordkirche an und würdigte zugleich das Engagement von Ehren- und Hauptamtlichen in der Flüchtlingshilfe.

Zudem haben die Synodalen mehrere Kirchengesetze beschlossen, darunter das Archivgesetz, in dem die Aufgaben der kirchlichen Archive geregelt sind. Das Gesetz über die kirchliche Bevollmächtigung (Vokation) von Religionslehrkräften schafft fünf Jahre nach der Fusion zur Nordkirche einen einheitlichen Rahmen, um den konfessionellen Religionsunterricht in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu stärken.

Außerdem haben die Synodalen ein Positionspapier zum Thema „Gerechter Frieden“ beschlossen und darin festgestellt, dass Versuche, Recht, Gerechtigkeit und Frieden mit militärischer Gewalt durchzusetzen, von christlich-ethischen Vorstellungen wegführen. Die Nordkirche will gemeinsam mit weiteren Akteuren Konfliktlösungsmodelle entwickeln, die dem Konzept der Friedenslogik folgen.

Die Landessynode befasste sich auch mit der Umsetzung des Klimaschutzgesetzes der Nordkirche. Durch kirchlichen Bündeleinkauf von regionalem Strom aus erneuerbaren Energien konnten allein 2016 rund 8.500 Tonnen CO2, 103 Kilogramm Atommüll und Kosten von etwa 854.000 Euro auf dem Gebiet der Nordkirche eingespart werden.

Neben den Berichten der Ersten Kirchenleitung über die neuen Auftrags- und Zielvereinbarungen der landeskirchlichen Dienste und Werke und über die planmäßige Evaluierung der 2012 in Kraft getretenen Kirchengemeindeordnung stand auch die Geschlechtergerechtigkeit in der Nordkirche auf der Tagesordnung. Künftig wird es demnach mehr Pastorinnen als Pastoren geben. Derzeit führt die Nordkirche zum zweiten Mal ein Mentoring-Programm für Pastorinnen und Pastoren durch mit dem Ziel, insbesondere Frauen für die Übernahme von Leitungsverantwortung zu motivieren.

Am Freitagabend hatten die Synodalen in der Travemünder St.-Lorenz-Kirche einen Gottesdienst gefeiert, in dem der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn predigte.

Im September 2018 will sich die Landessynode intensiv mit dem Thema „Ehrenamt und Engagementförderung“ befassen. Bis dahin soll eine Studie zum ehrenamtlichen Engagement in der Nordkirche vorliegen.

 

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