Stichwort: die Gemeinschaft von Taizé
16. August 2015
Wie ist die ökumenische Bruderschaft von Taizé entstanden? Und warum wurde sie so bekannt? Ein Stichwort.
Die ökumenische Bruderschaft von Taizé wurde in den 1940er Jahren von dem reformierten Theologen Roger Schutz gegründet. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn aus der Schweiz wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund (Frankreich) zurück.
1942 musste er wegen einer drohenden Verhaftung fliehen und lebte bis zum Kriegsende in Genf. Dort begann das gemeinsame Leben der ersten Brüder, ehe sie 1944 nach Taizé zurückkehrten. Die Kommunität inspiriert seither Hunderttausende von Jugendlichen. Für viele Menschen - jung und alt - ist die Gemeinschaft in Frankreich der zentrale spirituelle Ort für gelebte christliche Werte.
Gründer starb nach Attentat
Der Gründer Schutz starb 2005 mit 90 Jahren an den Folgen eines Attentats. Er war am 16. August 2005 von einer psychisch kranken Frau beim Abendgebet mit Messerstichen attackiert worden. Frère Roger galt als einer der großen spirituellen Persönlichkeiten des Christentums. Sein Nachfolger ist der deutsche katholische Theologe Alois Löser, der die Gemeinschaft seither als Prior leitet.
Heute gehören zur ökumenischen "Communauté de Taizé" rund 100 Brüder aus rund 25 Ländern. 65 Brüder leben in Taizé. 35 Brüder arbeiten in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit. Sie haben sich zu Ehelosigkeit und materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekannt wurde die Kommunität von Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.
Als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist Magaard am Wochenende <link http: www.nordkirche.de nachrichten detail bischof-magaard-erinnert-im-burgund-an-den-gruender-von-taize.html _blank link-extern>nach Taizé gereist und überbrachte ein Grußwort des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Mit einem Treffen von Anhängern aus aller Welt erinnerte die Gemeinschaft im französischen Burgund an ihre Gründung vor 75 Jahren und an den 10. Todestag des Gründers Frère Roger.