Gesellschaft

Studie: Religiöse Menschen sind besonders häufig solidarisch und hilfsbereit

© Yakobchu, iStock

21. März 2024

Dem neuen Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung zufolge stärkt Religion den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Religiöse Menschen haben das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft häufiger im Blick und sie bauen durch ihre Ehrenämter oft Brücken, so Studienleiterin Yasemin El-Menouar.

Die Spendenbereitschaft und das freiwillige soziale Engagement der Deutschen ist einer neuen Studie zufolge hoch. „Wir sind solidarischer, als wir denken!“, heißt es in einem Gastbeitrag der Leiterin des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung, Yasemin El-Menouar, in der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Religion ist positiver Faktor in der Gesellschaft

Die Gesellschaft verfügt der Soziologin El-Menouar zufolge über stabile „Solidaritätsressourcen und ist weit hilfsbereiter, als es uns aktuelle Debatten über ein soziales Auseinanderdriften und ein Zerbrechen des Zusammenhalts glauben machen“.

Dabei wirke Religion als einer der wichtigsten positiven Faktoren. „Man kann sagen: Der Glaube fördert solidarisches Verhalten“, so die Forscherin.

Zum Anfang spendiert Pastorin Mirjam Kull immer eine Suppe bei "Suppe für die Seele" in der Neumünsteraner Anscharkirche.
Pastorin Mirjam Kull spendiert eine "Suppe für die Seele" in der Neumünsteraner Anscharkirche. Danach geht es um Gespräche, Bücher, Musik oder Ausflüge. Jeder Mensch ist willkommen.© Jürgen Schindler, Kirchenkreis Altholstein

Große Bereitschaft Geflüchteten zu helfen

So ist die große Mehrheit der Deutschen weiterhin bereit, Geflüchtete zu unterstützen. Insgesamt wollten 73 Prozent der Befragten geflüchteten Syrern helfen und 79 Prozent geflüchteten Ukrainern, schreibt El-Menouar in der „Zeit“.

Allerdings falle auf, dass die Helfer besonders gern jene unterstützten, die ihnen kulturell nahestehen, fügte die Forscherin hinzu: „82 Prozent der Christen würden gern Ukrainern helfen, 88 Prozent der Muslime gern Syrern.“

Sie stehen 2021 bereit, um in leerstehenden Räumen des Christian Jensen Kollegs in Breklum Geflüchtete aufzunehmen: Volker Schümann (v.l., Diakonisches Werk Husum), Sieglinde von Hoerschelmann (Kirchengemeinde Breklum), die heutige Bischöfin Nora Steen, Matthias Tolsdorf (Zentrum für Mission und Ökumene), Stefan Schütt (Christian Jensen Kolleg).© Inke Raabe

Hilfbereit ja - doch wenig Vertrauen

Allerdings haben laut Studie trotz weitverbreiteter Hilfsbereitschaft in Deutschland fast die Hälfte der Bürger (48 Prozent) wenig Vertrauen in ihre Mitmenschen: „55 Prozent glauben, wer Rücksicht auf andere nehme, ziehe den Kürzeren.“

Auffällig sei das deutlich geringere soziale Vertrauen in der muslimischen Bevölkerung, was sich aus ihrer Benachteiligung erklären könnte, so Studienleiterin El-Menouar:

Je häufiger Musliminnen und Muslime Diskriminierung erleben, desto größer ihr Misstrauen.

Ehrenamt fördert Hilfsbereitschaft

Sie möchten sich ehrenamtlich in Ihrer Kirche engagieren? Hier finden sie Informationen!

Hilfsbereitschaft wird der Studie zufolge besonders von religiösen Menschen vorgelebt. El-Menouar: „Während sich unter den Konfessionslosen lediglich 17 Prozent ehrenamtlich engagieren, sind es unter den religiös Gebundenen mit 31 Prozent nahezu doppelt so viele.“

Das Team vor dem Banner der Bahnhofsmission in blauen Westen
Die Ehrenamtlichen der Bahnhofsmission Eckernförde mit Teamleiterin Ursula Dam (Mitte).© Helge Buttkereit

Überraschend sei vor allem die sehr hohe Gesamtzahl der spendenbereiten Bürger, hieß es. Bei den religiös Gebundenen liege der Anteil derer, die im Jahr 2022 gespendet haben, mit rund 70 Prozent deutlich über dem Anteil bei den Nichtreligiösen (59 Prozent).

Hintergrund zur Methodik der Studie

Die neue Bertelsmann-Studie basiert den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Befragung von knapp 11.000 Menschen in Deutschland sowie dem Vergleich mit sechs anderen Ländern. Unter dem Titel „Ressourcen für Solidarität“ werde untersucht, wie solidarisch die Deutschen sind und welchen Unterschied Religion hierbei macht.

Bereits die Ende vergangenen Jahres vorgestellte jüngste Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung (KMU) hatte eine ähnliche Tendenz. Die Untersuchung zeigte, dass 49 Prozent der Katholischen und 46 Prozent der Evangelischen sich in irgendeiner Weise ehrenamtlich engagieren.

Bei den Konfessionslosen waren es den Angaben zufolge 32 Prozent. Ob sich jemand ehrenamtlich engagiere, auch außerhalb der Kirche, wird danach zu ganz erheblichen Teilen durch kirchliche Religiosität bestimmt.

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