Synode soll über Gesetz zum Klimaschutz abstimmen
15. September 2015
Kiel/Travemünde. Den Klimaschutz für die Nordkirche soll die Synode auf ihrer kommenden Tagung voranbringen: Die Kirchen-Parlamentarier stimmen über ein Klimaschutz-Gesetz ab. Und um über Flüchtlinge zu diskutieren, kommt ein prominenter Politiker.
Flüchtlingslage, Klimaschutz und die "Zukunft der Ortsgemeinde" stehen auf der Tagesordnung der Nordkirchen-Synode, die vom 24. bis 26. September in Lübeck-Travemünde tagt. Die Flüchtlinge seien derzeit "das alles überragende Thema", sagte Synodenpräses Andreas Tietze in Kiel. Dazu habe er spontan den Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Studt, nach Travemünde eingeladen. Der Minister habe begeistert für Freitagabend, 25. September, zugesagt.
Zu Beginn der Tagung stehen eine Reihe von Kirchengesetzen für die 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zur Beratung an. Dazu gehört laut Tietze auch das Klimaschutzgesetz. Es soll die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Nordkirche bis spätestens 2050 CO2-neutral wird. Der Entwurf des Gesetzes sei in einem "intensiven Prozess" auf allen Ebenen der Nordkirche diskutiert worden. Er rechne fest mit einer Beschlussfassung: "Es gibt keinen Dissens mehr bei den Zielen", sagte er.
2,7 Millionen Euro pro Jahr fürs Klima
Landeskirche und Kirchenkreise sollen sich verpflichten, jeweils 0,8 Prozent der jährlichen Zuweisung an Kirchensteuermitteln für Klimaschutzmaßnahmen aufzuwenden. Gemessen am aktuellen Haushalt würden damit jährlich mindestens 2,7 Millionen Euro für den Klimaschutz eingesetzt. Die Mittel sollen beispielsweise für Maßnahmen im Energiemanagement und der Bildungsarbeit verwendet werden. Ein entsprechender Klimaschutzplan soll für die nächsten sechs Jahre beschlossen werden.
Zum Thema "Ortsgemeinde" wollen die Synodalen nach einem Vortrag der Kieler Theologieprofessorin Uta Pohl-Patalong in Gruppen zu Einzelthemen tagen. Dabei gehe es zum Beispiel um Konfessionslosigkeit, Diakonisches Handeln, Gebäude oder auch den Einsatz digitaler Medien. Die meisten der über 1.000 Kirchengemeinden gibt es in Mecklenburg-Vorpommern (435), gefolgt von Schleswig-Holstein (365) und Hamburg (228).