Katholische Kirche

Tag der offenen Klöster: "Wir stehen mitten im Leben"

Franziskaner-Bruder Martin Walz aus Waren an der Müritz.
Franziskaner-Bruder Martin Walz aus Waren an der Müritz.© epd-Bild

09. Mai 2014 von Simone Viere

Waren/Müritz. "Nein, wir laufen nicht den ganzen Tag in unserer braunen Mönchskutte herum". Franziskaner-Bruder Martin Walz aus Waren an der Müritz kennt die Vorstellungen und Klischees, die sich viele Menschen von Ordensgemeinschaften machen. Er weiß, einen Franziskaner kennen viele nur als Biersorte oder aus Kinofilmen wie "Der Name der Rose". "Doch wir stehen mitten im Leben", sagt er.

Um das sichtbar zu machen, beteiligt sich der Franziskanerorden an diesem Sonnabend am ersten bundesweiten Tag der offenen Klöster. Unter dem Motto "Ab ins Kloster" öffnen auch noch drei weitere Ordensgemeinschaften in Mecklenburg-Vorpommern ihre Türen. Der Orden der Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens in Schwerin lädt ebenso zum Besuch ein wie die Niederlassung der Ordensschwestern "Unserer Lieben Frau" in Ludwigslust.

Mit dabei sind auch die Ordensmänner im Missionshaus der Spiritaner (komplettes Programm unter <link http: www.tag-der-offenen-klöster.de link-extern>www.tag-der-offenen-klöster.de. "Da können die Leute einfach mal gucken: wie lebt ihr?", begrüßt Bruder Martin die Idee. Sein Leben und das seines Mitbruders Gabriel findet in einem katholischen Pfarrhaus am Ufer des Müritz-Sees statt. Bruder Gabriel ist als Gefängnisseelsorger tätig, Bruder Martin arbeitet als Pfarrer der katholischen Gemeinde.

"Wie lebt ihr? - Da können die Leute einfach mal gucken"

Bei den Franziskanern ist es üblich, dass sich die Mitglieder ihren Lebensunterhalt durch Arbeiten handwerklicher, sozialer, pastoraler und pädagogischer Art selbst verdienen. Der Orden hat rund 16.000 Mitglieder weltweit und ist damit der drittgrößte Orden der katholischen Kirche. In Deutschland leben rund 600 Mitglieder in 77 Niederlassungen.

Bruder Martin kam vor 15 Jahren aus Westfalen nach Mecklenburg, zunächst in eine Ordens-Neugründung in Neubrandenburg. Sechs Jahre lebten und arbeiteten die Franziskaner dort, bis sie im Sommer 2004 ins Pfarrhaus Waren einzogen. "In unserem Orden gibt es unterschiedlich geprägte Klöster - auch die hinter dicken Klostermauern". Doch diese Klostergemeinschaften finden sich eher im Süden der Republik.

Dass Bruder Martin nach der Schule Theologie studieren wollte, war für ihn klar. Doch dann sei da der Gedanke gewesen, "guckst Du Dir das Leben als Franziskaner mal an", erinnert sich der 59-Jährige. Ein Franziskaner, der bei Familienfreizeiten als Begleiter dabei gewesen ist, habe ihn damals nachhaltig geprägt. "Der ging mit uns Kindern über Tische und Bänke - das kannte ich von unserem Pfarrer nicht", erinnert er sich.

"Man muss sich selbst gründlich prüfen, bevor man das Gelübde abgelegt"

Bevor Bruder Martin sein Gelübde ablegte, verging jedoch noch einige Zeit. Unter anderem hat er sein Studium in Münster für ein Jahr unterbrochen, um sich in Würzburg ins "normale Studentenleben" zu stürzen. "Man muss sich selbst gründlich prüfen, bevor man das Gelübde abgelegt", sagt der Franziskaner, der gern Jeans trägt und Zigarette raucht. In seiner Arbeit sei es ihm wichtig, etwas von der Leichtigkeit und der Fröhlichkeit zu vermitteln, die den Franziskanerorden auszeichnen. "Die Menschen neigen dazu, eher auf die dunklen Seiten des Lebens zu schauen".

2004 kamen vier Ordensbrüder nach Waren, heute sind es nur noch zwei. In einer Region, in der kirchliches Leben kaum stattfinde, sei es oft ein "mühevolleres Glaubensleben", versucht Bruder Martin die Halbierung der Mitglieder zu erklären. Sich in ungewohnte Strukturen einzuleben, "das geht nicht von heute auf morgen und das passt nicht für jeden".

"Mecklenburg hat seine eigenen Schwingungen"

Für Bruder Martin passt es, und er hofft, dass sich in den nächsten Jahren wieder mehr Brüder für ein Leben in Waren entscheiden. Doch er weiß, Mecklenburg hat seine eigenen Schwingungen. "Und bevor die Frage kommt - nein, wir haben keine Haushälterin" räumt Bruder Martin abschießend noch mit einem beliebten Klischee auf.

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