Tausende bildeten Menschenkette gegen Rassismus in Hamburg
19. Juni 2016
Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Hamburg die Menschenkette "Hand in Hand gegen Rassismus" gebildet. Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens warb auf dem Rathausmarkt dafür, Freiheit und Recht gegen "die allgegenwärtige Gewalt und Verrohung" zu verteidigen.
Freiheit und Recht fielen allerdings nicht vom Himmel, sagte er. Sie müssten immer neu erkämpft werden, weltweit, in Europa und auch in Deutschland.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sprach von einem "wichtigen Zeichen der Verbundenheit". Er freue sich, dass so viele Menschen "ihr Mitgefühl für Flüchtlinge, Unterdrückte und Diskriminierte" zeigen.
Aiman Mazyek: "Wichtiges Zeichen der Verbundenheit"
"Alle Religionsgemeinschaften werden den Frieden halten", sagte er. Wenn Rechtspopulisten den Islam angriffen, würden sie alle Religionen angreifen - und die Verfassung der Bundesrepublik dazu. "Die Versöhnung wird die Oberhand behalten", rief er unter dem Beifall der Demonstranten.
Die Kette in Hamburg sollte die Al-Nour Moschee in St. Georg mit der evangelischen Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße) und dem Zentrum der Jüdischen Gemeinde im Grindelviertel verbinden.
Bundesweit rund 40.000 Menschen beteiligt
Bundesweit kamen an diesem Wochenende rund 40.000 Menschen zu den "Hand in Hand"-Aktionen, die in mehreren deutschen Städten stattfanden. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis von kirchlichen Organisationen, sozialen Vereinen und Wohlfahrtsorganisationen. Schwerpunkte der Demonstrationen waren in Berlin, Bochum, Hamburg, Leipzig und München.