Pastorenversammlung in Hannover

Theologe Steffensky: Kirche muss klar und deutlich reden

Der Theologe und Religionspädagoge Fulbert Steffensky (Foto) ist am Mittwoch (20.11.13) in der Bonner Universitäts-Schlosskirche mit dem Ökumenischen Predigtpreis geehrt worden. Der 80-Jährige erhielt die undotierte Auszeichnung für sein Lebenswerk. Steffensky habe die Predigtsprache durch "wundervoll sinnliche Bilder" geprägt, sagte die Mannheimer Pfarrerin Dorothee Löhr in ihrer Laudatio auf den Preisträger. Der Preis für die "beste Predigt" ging an die bayerische Pfarrerin Andrea Schmolke und den Freiberger Dompfarrer Jörg Coburger. Mit dem Sonderpreis für die "Beste Predigt zur Jahreslosung 2013" ehrte die Jury den früheren Klinikpfarrer Helmut Herberg aus Ulm. (Siehe epd-Meldung vom 20.11.13)
Der Theologe und Religionspädagoge Fulbert Steffensky (Foto) ist am Mittwoch (20.11.13) in der Bonner Universitäts-Schlosskirche mit dem Ökumenischen Predigtpreis geehrt worden. Der 80-Jährige erhielt die undotierte Auszeichnung für sein Lebenswerk. Steffensky habe die Predigtsprache durch "wundervoll sinnliche Bilder" geprägt, sagte die Mannheimer Pfarrerin Dorothee Löhr in ihrer Laudatio auf den Preisträger. Der Preis für die "beste Predigt" ging an die bayerische Pfarrerin Andrea Schmolke und den Freiberger Dompfarrer Jörg Coburger. Mit dem Sonderpreis für die "Beste Predigt zur Jahreslosung 2013" ehrte die Jury den früheren Klinikpfarrer Helmut Herberg aus Ulm. (Siehe epd-Meldung vom 20.11.13)© Meike Böschemeyer, epd-Bild

19. Mai 2016 von Simone Viere

Der evangelische Theologe und Religionspädagoge Fulbert Steffensky (82) ruft die Kirche zu klaren und deutlichen Botschaften auf. "Die Kirche rechtfertigt sich nicht nur durch ihre sozialen Unternehmungen", so Stefensky bei einer Pastorenversammlung in Hannover: "Sie weiß auch etwas vom Recht der Armen, von der Auferstehung der Toten und von der Kraft Gottes."

Je klarer sie in ihrer Verkündigung sei, desto eher könne die Kirche auch weniger glaubensstarke Gäste aufnehmen, die sonst vielleicht nur an Weihnachten oder nach großen Unglücksfällen Gottesdienste besuchten.

Steffensky: Kirche heute im "Exil"

Aus seiner Sicht befindet sich die Kirche heute im "Exil", weil sich immer mehr Menschen von ihr abwenden, fügte Steffensky hinzu: "Sie ist klein geworden, sie ist nicht mehr dominant", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande des Konvents. Dadurch sei die Kirche jedoch freier geworden, die christliche Botschaft glaubwürdig auszurichten. Diese Situation müsse sie annehmen, auch wenn es schmerzlich sei, Mitglieder zu verlieren.

Die Schönheiten der christlichen Botschaft neu entdecken

Steffensky appellierte an die Pastoren, die Schönheiten der christlichen Botschaft neu zu entdecken, etwa durch Meditation oder Bibellektüre. "Man kann auf Dauer nur an etwas glauben, wenn man es lieben gelernt hat." Steffensky lebte 13 Jahre als Benediktinermönch im Kloster Maria Laach, bevor er zum Protestantismus konvertierte. Er gehört heute zu den profiliertesten religiösen Autoren im deutschsprachigen Raum. Er war mit der Theologin und Dichterin Dorothee Sölle (1929-2003), eine der führenden europäischen Befreiungstheologinnen, verheiratet.

Zum Anfang der Seite