"English Church Service" in Greifswald

„Therefore we do not lose heart“: Bischof Abromeit predigt auf Englisch

Bischofsrat in Greifswald
Bischofsrat in Greifswald© www.marcelo-hernandez.com

22. April 2017 von Lena Modrow

Der "English Church Service" der Greifswalder Johanneskirche feiert ein kleines Jubiläum - und erwartet dazu einen prominenten Gast: Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit. Bei der Gottesdienstreihe predigt er am Sonntag (23. April) auf Englisch. Eine kleine Herausforderung, wie er sagt. Aber das Motto lautet: "Therefore we do not lose heart" - zu deutsch: Darum verzagen wir nicht.

Der "English Church Service" ist schon zu einer Institution geworden: Vor genau drei Jahren fand in der Greifswalder Johanneskirche der erste englischsprachige Gottesdienst statt. Seitdem haben Monat für Monat Menschen aus fast 50 Ländern die monatliche Veranstaltung besucht, in der englische Lieder gesungen werden, auf Englisch gebetet und gepredigt wird. „Der English Church Service ist ein tolles Angebot in einer Universitätsstadt wie Greifswald. Menschen, die besser Englisch als Deutsch verstehen, besuchen ihn gerne und kontinuierlich", sagt Abromeit, Bischof von Mecklenburg und Pommern. "Gerade für Menschen aus anderen Kulturen bieten christliche Gemeinden oft eine Art Heimat in der Fremde.“

Die Message kommt besser an

So geht es auch Cynthia Kessler. Deshalb hat die 52-jährige Greifswalderin, die aus den USA stammt, die Gottesdienstreihe 2014 ins Leben gerufen und unterstützt sie seither aus ganz persönlichen Gründen mit großem Engagement: „Ein Gottesdienst in englischer Sprache kann mein Herz eher berühren als ein deutscher",sagt Kessler. "Denn da bleibe ich oft an Wendungen hängen, die ich nicht verstehe." Die Message komme einfach besser an, wenn weniger sprachliche Hürden zu überwinden seien.

Besucher aus der ganzen Welt

Rund 30 Gottesdienstbesucher finden sich einmal im Monat am späten Sonntagvormittag in der Johanneskirche ein: In erster Linie sind es Wissenschaftler aus aller Welt, die an der Greifswalder Universität oder dem Max-Planck-Institut tätig sind. Sie kommen aus China, Eritrea, Irland, Indonesien, Kanada, den Philippinen, Schweden, Südafrika oder den USA. Auch einige wenige Geflüchtete sind dabei. „Flüchtlinge etwa aus Afghanistan oder Syrien sprechen unserer Erfahrung nach kaum Englisch, es sei denn, sie haben es auf der Flucht gelernt“, sagt Cynthia Kessler.

Ein Ort zum Auftanken

Pastoren wechseln sich ab mit Predigern aus anderen Ländern und Laien, die Erfahrung in der Gestaltung von Gottesdiensten mitbringen. Nach dem Gottesdienst wird gemeinsam Kaffee getrunken und erzählt. „Für viele ist das fern der Heimat ein Ort, an dem sie auftanken können, aufgefangen und ermutigt werden“, so Kessler. „Es gibt bei vielen auch eine Sehnsucht, sich als Christ zeigen zu können und den Glauben nicht nur als Privatangelegenheit zu behandeln.“ Inzwischen hat sich auch ein englischsprachiger Bibellesekreis (English Bible Study group) gegründet, man trifft sich zu Spieleabenden, und Freundschaften sind entstanden.

Neue Facetten durch Predigten auf Englisch

Zu den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern gehören auch einige Deutsche. „Wir verwenden im Gottesdienst ein einfaches Englisch mit kurzen Sätzen. Es kann sehr reizvoll sein, vermeintlich bekannte Bibelverse einmal in einer anderen Sprache zu hören. Da entdeckt man oft ganz neue Facetten“, sagt Cynthia Kessler. Sie schätzt es, wenn die Deutschen sich trauen, auf Englisch zu predigen: „Auch wenn es paradox klingt: Die Deutschen sind für Menschen, die keine englischen Muttersprachler sind, fast leichter zu verstehen. Und wenn jemand mal einen Fehler macht, findet man das liebenswert. Unseren schottischen Prediger bitte ich, langsam zu sprechen und kurze Sätze zu benutzen.“

Besinnung auf das Wesentliche

So gibt es auch für den Gottesdienst am Sonntag einen englischen Bibelbvers. Der lautet: „Therefore we do not lose heart“, zu deutsch: Darum verzagen wir nicht. Für Bischof Abromeit sei es zwar nach eigenen Angaben eine Herausforderung, eine Predigt auf Englisch zu schreiben. Doch: „Durch das Formulieren in einer anderen Sprache entsteht automatisch eine Besinnung auf das Wesentliche, eine Elementarisierung“, sagt der Bischof. „ Und das kann uns Pastoren hin und wieder ganz gut tun.“

Der englische Gottesdienst

Der English Church Service mit Bischof Abromeit findet am Sonntag, 23. April, um 11.30 Uhr in der Johanneskirche (Bugenhagenstraße 4, 17489 Greifswald) statt.

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