Landesbischöfin: „Dialogorientierte Stimme für die Themen von Staat und Kirche“

Thomas Kärst als Landeskirchlicher Beauftragter für Hamburg eingeführt

Landeskirchlicher Beauftragter Thomas Kärst
Landeskirchlicher Beauftragter Thomas Kärst© Boris Rostami

27. November 2019 von Stefan Döbler

Hamburg/Schwerin. Pastor Thomas Kärst ist heute (27. November) in sein Amt als Landeskirchlicher Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) bei Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg eingeführt worden. Die Einführung nahm Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in einem Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Petri vor. Am Gottesdienst und dem anschließenden Empfang nahmen Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur, aus Behörden, Verbänden und Institutionen Hamburgs teil.

Die Erste Kirchenleitung der Nordkirche hatte den 52-jährigen Theologen im August zum Nachfolger von Dr. Elisabeth Chowaniec berufen, die Ende September in den Ruhestand eintrat. Kärst, der zuvor persönlicher Referent von Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) war, übt das neue Amt seit 1. Oktober aus.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt sagte anlässlich der Einführung: „Pastor Kärst verfügt bereits über reichhaltige Erfahrungen an der Schnittstelle von Kirche und Politik im Bundesland Hamburg. Ich bin überzeugt, dass er als neuer evangelischer Kirchendiplomat der Nordkirche im Gespräch mit Hamburger Senat und Bürgerschaft eine klare und dialogorientierte Stimme verleihen und sich engagiert für die Themen gemeinsamer Verantwortung von Staat und Kirche einsetzen wird. Dabei weiß er sich geleitet von Gottes Wort in Gebot und Evangelium.“

In seiner Predigt betonte der Landeskirchliche Beauftragte Thomas Kärst die Kraft von Visionen. Aber es seien Institutionen nötig, um sie in politisches Handeln zu übersetzen, sagte er im Blick auf die „Fridays for Future“-Bewegung: „Heute erleben wir, dass eine ganze Generation aufgerüttelt und politisch wach wird. Aber auch diese Jugendlichen merken allmählich, dass die Vision übersetzt werden muss in Handlungen. Man braucht dazu gute Informationen, Debatten und geregelte Entscheidungen. Dazu sind Parteien und Parlamente nötig, Qualitätsmedien, Vereine und Verbände, organisierte Religionsgemeinschaften. Wenn es gut läuft, dann werden die Jugendlichen ihre Ängste und Hoffnungen, ihren Mut und Glauben hineintragen in unsere Institutionen. Und wenn es noch besser läuft, dann werden wir Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, Verbände unsere Türen für diese Jugendlichen und ihre Visionen öffnen.“

Beim anschließenden Empfang sagte Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck: „Thomas Kärst ist ein in seiner Vielsprachigkeit beeindruckender Pastor, der als theologischer Tiefendenker, genauso wie als gelernter Journalist geübt ist auf diplomatischem Parkett. Auf dieser klassischen Vermittlungsstelle zwischen Kirche und Land, die mit dem Amt des Landeskirchlichen Beauftragten verbunden ist, wird er sachkundig in all den Themen sein, die die Mitwirkung der evangelischen Kirche erfordern – sei es beim Hamburger ‚Religionsunterricht für alle‘, beim Umgang mit Gebäuden und Grundstücken der Kirche oder bei Gesetzesnovellen.“

Dietrich Wersich, Erster Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, betonte: „Die Hamburgische Bürgerschaft freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Landeskirchlichen Beauftragten Pastor Thomas Kärst und heißt ihn in seiner neuen Aufgabe willkommen. Mit der Nachfolge von Elisabeth Chowaniec tritt Pastor Kärst in große Fußstapfen – aber mit seiner bisherigen Arbeit hat er beste Voraussetzungen, erfolgreich die wichtige Vermittlungsarbeit zwischen Nordkirche und Landesparlament fortzuführen. Ich ermuntere Herrn Kärst, offensiv in allen gemeinsamen Fragen den intensiven Kontakt zur Bürgerschaft zu suchen. Treten Sie uns auf die Füße, wenn Anliegen der evangelischen Kirche berührt sind, und lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Religion eine lebendige öffentliche Angelegenheit bleibt!“

Jan Pörksen, Staatsrat der Hamburger Senatskanzlei, hob hervor: „Die evangelisch-lutherische Kirche ist in Hamburg fest verwurzelt und ein wichtiger Partner von Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung bei vielen aktuellen Themen. Für die Scharnierfunktion zwischen Stadt und Kirche konnte mit Pastor Kärst eine kompetente Nachfolge gewonnen werden. Ich freue mich darauf, die gute bisherige Zusammenarbeit mit ihm fortzusetzen.“

Thomas Kärst wurde 1967 in Bremen geboren und wuchs in Ostfriesland auf. Er studierte Theologie in Hamburg, Buenos Aires und Berlin. Nach dem Vikariat in Hannover absolvierte er ein Volontariat beim Evangelischen Pressedienst (epd) in Hannover, arbeitete dort anschließend als Redakteur und wechselte 2001 als Redakteur zur Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach Hamburg. Parallel wurde er 2002 ordiniert und arbeitete ehrenamtlich als Pastor in Hamburg-Altona. 2008 wechselte Kärst von der dpa als Pressereferent in die Bischofskanzlei Hamburg und war damit auch stellvertretender Pressesprecher der Nordelbischen Kirche. 2011 wurde er Chefredakteur beim ökumenischen Verein Andere Zeiten. 2013 berief ihn Bischöfin Fehrs zu ihrem persönlichen Referenten. Pastor Kärst ist seit 2015 Geschäftsführer des Interreligiösen Forums Hamburg. Er gehört außerdem dem Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) an und ist Vorsitzender des Landesrundfunkrates Hamburg. Kärst ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Der Landeskirchliche Beauftragte pflegt für die Nordkirche die Beziehungen zu Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg sowie zu den dort vertretenen Parteien. Er berät die Kirchenleitung, die Landesbischöfin sowie die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck in landespolitischen Fragen und ist zugleich die offizielle landeskirchliche Ansprechperson für Politik und staatliche Behörden in Hamburg. Weitere Landeskirchliche Beauftragte der Nordkirche sind in Kiel (Schleswig-Holstein) und Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) tätig.

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