Totengedenken für Flüchtlinge am Volkstrauertag
12. November 2019
In der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi (Steinstraße) wird am Volkstrauertag (17. November, 18 Uhr) ein Requiem zum Gedenken an die Toten begangen, die auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind. Das Requiem steht unter dem Motto "Todesursache Flucht: Gedenken und Protest".
"Das Gedenken ist auch eine Anklage gegen die immer perfider werdende Abschottungspolitik der EU", sagte Dietlind Jochims, Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche. Es sei weiterhin keine Lösung in Sicht und "das Politikversagen" halte an. "Dagegen protestieren wir: Menschen ertrinken zu lassen ist unmenschlich."
"Menschen ertrinken zu lassen ist unmenschlich"
Mitwirkende an dem Gottesdienst sind neben Jochims auch der Referent für Menschenrechte und Migration im ZMÖ, Dietrich Gerstner, Imam Erkan Yüksekkaya von der Centrums Moschee in Hamburg, die Diakonische Basis-Gemeinschaft "Brot & Rosen" sowie Vertreter der katholischen Kirche und orthodoxer Kirchen. Geleitet wird die Trauerfeier von Hauptpastorin Astrid Kleist. Ein Projektchor und afghanische Musiker begleiten die Feier.
Unsichtbare Opfer
Das Requiem für die Toten an den EU-Grenzen, im Mittelmeer, an den Grenzzäunen und auch in der libyschen Wüste, findet bereits seit mehr als zehn Jahren immer am Volkstrauertag statt. Mit dem Gottesdienst sollen die unsichtbaren Opfer der Abschottung gegen Flüchtlinge ins Bewusstsein geholt und ein Rahmen sowie ein Ort für Trauer um sie geschaffen werden.