Motorradgottesdienst

Traditioneller Motorradgottesdienst am 15. Juni vor dem Hamburger Michel - Diesmal ohne Konvoi

Rund um den Michel ist beim Motorradgottesdienst Platz für rund 500 Maschinen.
Rund um den Michel ist beim Motorradgottesdienst Platz für rund 500 Maschinen. © André Lenthe, Nordkirche

27. Mai 2025

Der "MOGO" Hamburg in 2025 - aber ohne Konvoi: Der 42. Motorradgottesdienst findet am 15. Juni 2025 in neuem Format statt. Der beliebte Konvoi lässt sich nicht mehr finanzieren. Unter dem Motto der 2025er Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ erwartet die Besucher ein Gottesdienst mit Rockmusik.

Bikerinnen und Biker feiern am 15. Juni den traditionellen Motorradgottesdienst vor dem Hamburger Michel. „Prüft alles und behaltet das Gute“ aus dem Tessalonicherbrief lautet das Motto.

Für die Veranstalter ist dies nicht nur ein Leitvers, sondern auch eine notwendige Neuorientierung: Was bleibt, ist der Gottesdienst im Geist der Verbundenheit, der Tröstung im Glauben – auch wenn auf das Highlight der Abschlussausfahrt verzichtet werden muss.

Bischöfin Fehrs beim MOGO 2022 im Gespräch mit jungem Teilnehmer
Der MOGO bietet ganz unkompliziert Gesprächsräume – auch abseits von Kanzel und Kirchraum. © André Lenthe, Nordkirche

Konvoi lässt sich nicht finanzieren und ist klimaschädlich

Gegen den Konvoi sprachen zum einen Umweltbedenken. Aber auch die Kosten für die Sicherheit waren extrem gestiegen. Dazu gehören Straßensperrungen genauso wie Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern.

Nach dem Scheitern eines Spendenaufrufs – der die Kosten für die Abschlussausfahrt decken sollte - wurden alle bis dahin eingegangenen Spenden im Dezember 2024 zurückgezahlt. Das hatten die Veranstalter für den Fall zu geringer Spenden- und Sponsoreneinnahmen versprochen.

Nun war klar: Für eine Durchführung - mit Konvoi - fehlten die Mittel. Lediglich 31.000 Euro kamen zusammen – benötigt wären 80.000 Euro.

Neues Konzept - klare Grenzen

Aus dem Archiv: Mogo 2024 auch in Greifswald und Schwerin.

Das neue Format setzt auf den Ursprung 1984 – damals mit Pastor Reinhold Hintz. Pastorin Ulrike Egener aus Bornhöved leitet den Gottesdienst. Die musikalische Gestaltung übernimmt mit dem Orgelspiel Andreas Fabienke. Die Rockband „Voice Feuer“ steuert rockigen Einlagen bei. 

Bereits ab 12:00 Uhr sorgt der MOGO Sponsor, Rock Antenne Hamburg, für ein musikalisches Begleitprogramm auf dem Vorplatz.

Der Michel-Vorplatz bietet für den neuen MOGO Platz für ca. 250 bis 300 Motorräder. Die Zufahrt erfolgt ausschließlich über die Englische Planke. Die Ludwig-Erhard-Straße bleibt für den Verkehr offen.

Mini-Motorrad mit Fahrer
Klein, aber oho: Beim MOGO gibt es viel zu staunen, was an der Kreativität der Teilnehmenden liegt. © André Lenthe, Nordkirche

Halbe Kollekte für Dusch-Bus „GoBanyo“

Die Kollekte geht – wie im Vorjahr – zur Hälfte an das Duschbus-Projekt „GoBanyo“, das obdachlosen Menschen Würde und Hygiene anbietet. Die Organisatoren betonen:

Wir wollen damit deutlich machen, dass wir als Gemeinschaft nicht nur um uns selber kreisen, auch hinausblicken und mit anderen teilen, die nicht das Glück haben, an einer Gemeinschaft – wie wir sie als Motorradfahrer oder Biker erleben – teilhaben zu können.

Nach dem Gottesdienst laden die Veranstalter zu einem geselligen Beisammensein bis ca. 16 Uhr auf dem Vorplatz ein – mit alkoholfreien Getränken, Kaffee und Kuchen. Ein professionelles Grill-Catering ist in Vorbereitung.

Hintergrund: Geschichte des Hamburger Mogo

„Der Tank unserer Seele muss gefüllt werden, damit wir auf der Straße unseres Lebens nicht liegen bleiben“, sagte Mogo-Gründer Reinhold Hintze bereits 1983.

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Mogo zu Europas größtem Gottesdienst seiner Art. Denn auch für Gäste ohne Motorrad ist das Ereignis sehenswert: Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm gibt es aufpolierte Maschinen und teils sehr fantasievolle Outfits zu bestaunen.

Oft verknüpft die Biker-Gemeinschaft ihre Zusammenkunft mit einem bestimmten Motto – 2022 stand etwa die Solidaritätbekundung mit der Ukraine im Vordergrund. Zum Zeichen der Anteilnahme schmückten viele ihre Maschine mit blau-gelben Bändern. 

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