16. Dezember 2018 | Herz-Jesu- Kirche Hamm

Übergabe des Friedenslichts aus Bethlehem

16. Dezember 2018

Friedenslichtfeier, Grußwort

„Komm, wir zieh‘n in den Frieden“ – Das neue Lied von Udo Lindenberg hat er wahrscheinlich genau für diese Friedenslichtfeier geschrieben. Ihr müsst euch das unbedingt mal auf Youtube anhören. Denn: „Wir sind mehr als du glaubst. Wir sind schlafende Riesen. Aber jetzt stehen wir auf. Lass sie ruhig sagen, dass wir Träumer sind. Am Ende werden wir gewinnen. Wir lassen diese Welt nicht untergehen. Komm wir zieh‘n in den Frieden ...“

Ihr, liebe Friedenslichtgemeinde, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, ihr seid wirklich mehr, als man glaubt. Und ihr entzündet jedes Jahr wieder die Flamme, weil ihr diese Welt nicht untergehen lassen wollt.

Denn wie wir im Advent auf die Ankunft Christi warten, auf das Licht der Welt, so warten wir auf die Ankunft seines Friedens in dieser Welt. Und darauf, dass die grundlegenden Menschenrechte Wirklichkeit werden. In dem Lied von Udo Lindenberg sprechen Kinder zwischen den Strophen die einzelnen Artikel der Menschenrechtserklärung. Fast auf den Tag genau 70 Jahre ist diese Menschenrechts-Charta der UN alt.

Sie beginnt wie folgt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Was für starke Worte. Sie sind für mich tief verwurzelt in unserem Glauben. Menschenrecht ist von der Schöpfung her heilig und das heißt: unantastbar.

Allerdings – den Menschenrechten geht‘s schlecht. Vielen Millionen Menschen werden nach wie vor elementare Rechte vorenthalten. Sie werden ohne Gerichtsverfahren eingesperrt und gefoltert. Sie dürfen ihre Meinung nicht frei heraus sagen. Und es werden Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt. Das ist eine Schande. Und Achtung: Weltweit werden die Menschenrechte missachtet, weil Nationalismus und religiöser Fanatismus zunehmen. Auch in Europa, auch bei uns.

Darum muss man in dieser finsteren Zeit immer wieder ein Licht entzünden. Ja, man muss vielleicht sogar Leuchtfeuer der Humanität entzünden, die Orientierung geben und dabei helfen, dass Anstand und Nächstenliebe in Europa nicht Schiffbruch erleiden. So wie es im Sommer geschah, als die Seawatch und andere Rettungsschiffe mit Hunderten von Flüchtlingen an Bord nicht anlegen durften. Ihr wisst: Das waren unhaltbare Zustände – und: Keine Seenotrettung von Menschen die in Not sind, wo gibt es denn so etwas? 16.000 Hamburger*innen sind deshalb auch spontan auf die Straße gegangen, Omas gegen Rechts, der Reeder ebenso wie Jugendliche, Politiker und Kirchenleute. Die Botschaft war: Wir dürfen nicht dulden, dass man Flüchtlinge auf See ertrinken lässt und auch nicht, dass sie in unserem Land angepöbelt und zusammengeschlagen werden! Oder wie es im Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt: „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“

Dafür, ja, auch für die Demokratie in unserem Land braucht es Engagierte, jede und jeden von uns, die aufstehen und wahrhaftig Haltung zeigen. Alleine bist du nur ein kleines Licht, aber gemeinsam erhellen wir die dunkle Nacht.

Dazu meine Schlussgeschichte. Von einer anderen Demo, auf der meine Sekretärin gemeinsam mit 10.000 anderen genau 178 Merkel-muss-weg-Demonstranten fröhlich entgegen gepfiffen hat. Meine Sekretärin kam also auf dem Rückweg von dieser Demonstration bei ihrem türkischen Gemüsehändler vorbei und dachte GG: günstige Gelegenheit. Sie brauchte nämlich noch Schafskäse. In dem Laden nun waren drei junge Türken gerade über ihr Smartphone gebeugt und debattierten: „ Eh, Alter, wie viele sind es? Sind es mehr als die anderen?“ „Ja!“, schaltete sie sich spontan ein. „Wir waren bestimmt 10.000 hier und 178 dort.“ „Super, eh! Zehntausend! Alle für uns“, sagte der eine begeistert. „Eh, Digger, das nächste Mal gehen wir auch hin“, sagte der andere. Und zu meiner Sekretärin gewandt: „Den Schafskäse schenke ich Ihnen. Danke, dass Sie auf der Demo waren!“ – und gibt ihr höflich die Hand. Glücklich zog sie ihrer Wege in Frieden – und mit Schafskäse. Stell dir vor, es ist Frieden, und jeder geht hin!

Ich wünsche euch und euren Familien eine gesegnete, friedvolle Advents-und Weihnachtszeit.
Amen.

 

Datum
16.12.2018
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