Welttag der Alphabetisierung am 8. September

UN: 758 Millionen Menschen weltweit können nicht lesen und schreiben

Kindergarten der Muschelinsel Fadiouth in Senegal (Symbolbild)
Kindergarten der Muschelinsel Fadiouth in Senegal (Symbolbild)© epd-bild, Friedrich Stark

07. September 2016 von Simone Viere

Lesen und schreiben zu können, ist Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Dies zu erlernen, ist in vielen Regionen der Welt jedoch noch immer ein Privileg. Nach Zahlen der UN können weltweit etwa 758 Millionen Menschen nicht lesen und schreiben. Fast zwei Drittel von ihnen sind Frauen und Mädchen. Auch in Deutschland gibt es Millionen Männer und Frauen, die nicht lesen und schreiben können. Jedes Jahr am 8. September begeht die UNESCO daher den Welttag der Alphabetisierung.

Die Alphabetisierungsrate bei den über 15-Jährigen liegt bei 86 Prozent, das entspricht einem Anstieg um vier Prozentpunkte seit dem Jahr 2000. Trotz dieses Fortschritts verlaufe die Entwicklung aber zu langsam, um das in der Globalen Nachhaltigkeitsagenda festgelegte Bildungsziel bis 2030 erreichen zu können, erklärte die deutsche Unesco-Kommission in Bonn.

Investitionen in lebenslanges Lernen

Die UN-Bildungsorganisation forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr in lebenslanges Lernen zu investieren. "Nur wenn Menschen lesen und schreiben können, sind sie in der Lage, sich selbstständig zu informieren", sagte Vorstandsmitglied Walter Hirche. "Lese- und Schreibkompetenzen sind notwendig, damit sich Menschen aus der Armut befreien können und ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Geschlechtergerechtigkeit, Frieden und Sicherheit möglich ist."

In Deutschland gibt es laut Unesco rund 7,5 Millionen sogenannte funktionale Analphabeten, die lediglich einzelne Sätze lesen oder schreiben können. Weitere 2,3 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren gelten als vollständige Analphabeten. "Alltägliche Texte wie die Geburtstagseinladung, der Arbeitsvertrag oder der Arztbrief sind für sie eine Herausforderung", erklärte Hirche. "Das müssen wir ändern."

Schreibkompetenzen nehmen zu

Die Alphabetisierungsrate von erwachsenen Frauen erhöhte sich laut Unesco in den vergangenen 15 Jahren von 77 Prozent auf 83 Prozent. Auch die Zahl der Jugendlichen mit Lese- und Schreibkompetenzen habe dank besserem Schulzugang und Schulpflicht kontinuierlich zugenommen. Heute beträgt die Alphabetisierungsrate von Jugendlichen demnach weltweit 91 Prozent. Gleichwohl könnten viele Jugendliche in Afrika südlich der Sahara (Alphabetisierungsrate: 71 Prozent) und Südasien (84 Prozent) noch immer nicht lesen und schreiben. Auch die Alphabetisierungsrate von jungen Frauen in Afrika südlich der Sahara von lediglich 66 Prozent zeige eine extreme Benachteiligung.

Zum Welttag am 8. September vergibt die Unesco jedes Jahr Preise an innovative Alphabetisierungsprojekte. In diesem Jahr gehen die mit insgesamt 100.000 Dollar (knapp 90.000 Euro) dotierten Auszeichnungen an Bildungsinitiativen aus Indien, Südafrika, Thailand, Vietnam und dem Senegal.

 

Info

Bundesweit mehr als 40 Aktionen zum Weltalphabetisierungstag 

Mit mehr als 40 bundesweiten Aktionen rund um den Weltalphabetisierungstag wollen Selbsthilfegruppen, Volkshochschulen, Künstler und Fachleute auf das Problem aufmerksam machen.

Auch Mitarbeiter des Bundesverbandes sind mit einem "Alfa-Mobil" unterwegs und informieren Betroffene und deren Angehörige über Lese- und Schreibkurse in ihrer Nähe. Alle Termine sind im Internet auf einer <link http: www.alphabetisierung.de service veranstaltungen-welt-alpha-tag-2016 veranstaltungsuebersicht-welt-alpha-tag-2016 link-extern>interaktiven Karte abrufbar. 

Das "Alfa-Telefon" ist unter der kostenlosen Nummer 0800-53 33 44 55 erreichbar, auch im Internet können sich Betroffene unter <link http: www.alfa-telefon.de link-extern>www.alfa-telefon.de über Lese- und Schreibkurse in ganz Deutschland informieren.

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